Das Bundesumweltministerium gibt heute in Berlin zusammen mit dem Umweltbundesamt (UBA) den Startschuss für das neue International Sustainable Chemistry Collaborative Centre – ISC3 – mit Sitz am UN-Standort Bonn. Zur Eröffnung diskutierten rund 200 Expertinnen und Experten auf der internationalen Konferenz "Mainstreaming Sustainable Chemistry – Launch of ISC3" über eine nachhaltige und innovative Chemikalienpolitik.
Auf der Konferenz überreicht Bundesumweltministerin Barbara Hendricks die Gründungsurkunde an den neuen ISC3 – Geschäftsführer Friedrich Barth und an Dr. Christoph Beier, stellvertretender Vorsitzender der GIZ. Das ISC3 wird als Kompetenzzentrum Triebfeder für die Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele auch in Schwellen- und Entwicklungsländern sein.
Barbara Hendricks: "Ich bin stolz darauf, dass es uns gemeinsam gelungen ist, das ISC3 aus der Taufe zu heben. Ab heute können wir vom UN-Standort Bonn aus einen substanziellen Beitrag zu einer nationalen und weltweiten Chemikalienpolitik leisten. Vor allem können wir am ISC3 durch gute Forschung Impulse setzen für zukunftsfähige und auch wirtschaftlich relevante Produkte und Techniken. Das ist ein weiterer Baustein von Nachhaltigkeit "made in Germany", der weltweit Beachtung finden wird."
UBA-Präsidentin Maria Krautzberger: "Nachhaltige Chemie brauchen wir für eine saubere und sichere Umwelt. Nachhaltige Chemie folgt dem Vorsorgeprinzip, gibt wo immer möglich sicheren Alternativen den Vorzug vor gefährlichen Stoffen, fördert innovative Verfahren und Recyclingkonzepte. Wir freuen uns, dass das UBA mit der Gründung des ISC3 jetzt verstärkt an diesen Themen arbeiten kann."
Friedrich Barth: "Mit den gebündelten Kompetenzen können wir im angegliederten Netzwerk ISCnet dazu beitragen, die Ziele der Nachhaltigkeitsagenda zu erreichen und dabei den Umgang mit Chemikalien aktiv zukunftssicher zu gestalten."
Mit zunächst 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird das ISC3 auch eng mit UNEP, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen, zusammenarbeiten. Das ISC3 soll dazu beitragen, Nachhaltigkeit als grundlegende Leitstrategie in Politik und Industrie zu verankern. Für die Förderung des Kompetenzzentrums sind 2017 1,7 Millionen Euro und ab 2018 pro Jahr 2,4 Millionen Euro jährlich in den Bundeshaushalt eingestellt.
Um von Nachhaltigkeit zu sprechen, muss der gesamte Weg einer Chemikalie – bis hin zu ihrer Entsorgung – betrachtet werden. Ein Beispiel: Leichtere Windradflügel für eine effizientere Energiegewinnung sind eine Innovation – aber können sie recycelt werden? Und wie stellen wir sicher, dass alle in der Liefer– und späteren Entsorgungskette eingebundenen Firmen über die Inhaltsstoffe und den korrekten Umgang mit ihnen informiert werden? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die nachhaltige Chemie.