Nach langwierigen, schwierigen Verhandlungen zwischen Bundesumweltministerium und Land Brandenburg ist es gelungen, das Projekt Unteres Odertal wieder in Gang zu bringen. Wie von Ministerpräsident Manfred Stolpe und Bundesumweltminister Jürgen Trittin im Sommer vereinbart, wurden in den Gesprächen alle strittigen Punkte behandelt und Einvernehmen über das weitere Vorgehen erzielt. Im Ergebnis hat Umwelt- und Agrarminister Wolfgang Birthler heute in Potsdam ein langfristiges Handlungskonzept zur Lösung der Konflikte im Unteren Odertal vorgestellt. Nach Ansicht von Rainer Baake, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, sind damit die Weichen für die Fortführung des Gewässerrandstreifenprojekts des Bundesumweltministeriums im Unteren Odertal und die Fortentwicklung des Nationalparks gestellt. "Bund und Land haben sich zugleich intensiv um einen fairen Interessenausgleich zwischen allen Beteiligten bemüht, der sich in diesem Konzept widerspiegelt. Darüber hinaus wurde den Belangen des Naturschutzes in der gebotenen Weise Rechnung getragen," erklärte Rainer Baake.
Insgesamt stellt das Bundesumweltministerium bis 2006 über 40 Millionen DM für das Gewässerrandstreifenprojekt im Odertal zur Verfügung.
Nun komme es darauf an, so Baake, dieses Konzept verbindlich zu machen und Punkt für Punkt umzusetzen. Dabei sollte die Umsetzung der naturschutzfachlichen Aussagen des Pflege- und Entwicklungsplans auf den vereinseigenen und öffentlichen Flächen bereits jetzt in Angriff genommen werden. Die noch offenen Punkte, darunter Wegekonzept, wasserwirtschaftliche Maßnahmen und Mahdzeiten in der geplanten Schutzzone I, sollten zügig einer Lösung zugeführt werden. Mit der Umsetzung dieses Konzepts, der Lösung der strittigen Fragen vor Ort und der Sicherung des Nationalparks werde Brandenburg auch seinen internationalen Verpflichtungen gerecht, diese in Mitteleuropa einmalige Flußauenlandschaft gemeinsam mit den polnischen Partnern zu schützen. Das Bundesumweltministerium werde das Naturschutzgroßprojekt und damit die Entwicklung des Nationalparks Unteres Odertal auch weiterhin unterstützen, sagte Staatssekretär Baake.