Gemeinsames Nutzungskonzept wird in drei Dialogforen erarbeitet
Gut 70 Jahre nach ihrer Zerstörung soll die von Karl-Friedrich Schinkel errichtete Bauakademie in der historischen Mitte Berlins wieder aufgebaut werden. "Schinkels rekonstruierte Akademie darf keine bloße Kopie des Originals werden, sondern muss eine Denk- und Kreativfabrik sein, die Wissenschaft und Kunst, Forschung und Lehre, Theorie und Praxis unter einem Dach zusammenführt", sagte Bundesbauministerin Barbara Hendricks heute zum Auftakt einer Veranstaltungsreihe, in der Konzepte zur zukünftigen Nutzung des Gebäudes erörtert werden sollen. Der Deutsche Bundestag hat im laufenden Bundeshaushalt 62 Millionen Euro für das Projekt bewilligt.
Bis Anfang Mai sollen insgesamt drei öffentliche Dialogforen zu verschiedenen Schwerpunkten tagen, auf denen mit interessierten Institutionen und Experten ein Konzept für die zukünftige Nutzung der Schinkelschen Bauakademie entwickelt werden soll. Hendricks: "Gemeinsam mit möglichst vielen Disziplinen und gesellschaftlichen Gruppen wollen wir über die vielen möglichen Nutzungsmöglichkeiten für die Akademie ins Gespräch kommen. Mit Schinkels Bauakademie – in direkter Nachbarschaft zum Humboldt Forum – können wir ein Stück Identität in Berlins Mitte wiederherstellen." Die Bundesbauministerin spricht sich für eine öffentliche Trägerschaft aus. "Die Bauakademie sollte als offenes, nicht kommerzielles Haus und als Agora für eine offene gesellschaftliche Diskussion betrieben werden", so Hendricks.
Bei der heutigen Auftaktveranstaltung, dem sogenannten "Statusforum", diskutieren Fachleute aus den Bereichen Architektur und Städtebau, Museumdirektoren, die Vertreter von Initiativen für einen Wiederaufbau sowie der Berliner Politik über bereits bestehende und mögliche neue Nutzungskonzepte. Zudem werden mit den Gästen die Anliegen aus dem Umfeld diskutiert. Weitere Themen des Statusforums werden die Rahmenbedingungen des Standortes und die technische Machbarkeit sein.
Die beiden weiteren Dialogveranstaltungen – das "Ideenforum" und das "Szenarienforum" – finden am 22. März und am 3. Mai 2017 statt. Wenn möglich, soll Mitte 2017 ein Wettbewerb zur Gestaltung des Gebäudes ausgeschrieben werden. Darauf aufbauend wird die Bundesstiftung Baukultur in den kommenden Monaten ein tragfähiges, anspruchsvolles und zugleich neuartiges Nutzungskonzept erarbeiten.