Staatssekretär Flasbarth zu klima- und umweltpolitischen Gesprächen in Moskau
Deutschland und Russland wollen bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens eng zusammenarbeiten. Auch bei der Anpassung an den Klimawandel wollen beide Länder stärker kooperieren. Das ist das Ziel von Vereinbarungen, die Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth heute in Moskau mit dem russischen Minister für Natürliche Ressourcen und Umwelt, Sergej Donskoj, schloss. Zugleich warb Flasbarth im Gespräch mit dem Präsidentenberater für Klimafragen, Alexander Bedritsky, und der russischen G-20 Sherpa Svetlana Lukash für starke Akzente im internationalen Klimaschutz, auch im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft. Die russischen Gesprächspartner betonten die große Bedeutung sowohl der bilateralen als auch der multilateralen Zusammenarbeit im Klimaschutz.
Flasbarth: "Von der Umsetzung ambitionierter Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen können wichtige Modernisierungsimpulse für die Wirtschaft ausgehen. Dies ist eine wichtige Botschaft, die wir im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft aussenden wollen. Wir kooperieren mit unseren russischen Partnern, um entsprechende Potenziale auszuloten, Risiken zu beleuchten und Konzepte für eine klimaverträgliche wirtschaftliche Entwicklung zu erarbeiten."
Im Mittelpunkt der politischen Gespräche standen auch Fragen zur Waldwirtschaft. Die russischen Wälder sind von klimapolitischer Bedeutung, da sie große Mengen an Kohlenstoff binden. Im Rahmen der Zusammenarbeit sollen zum Beispiel Mess-Methoden zur Klimafunktion der Wälder weiter entwickelt und die wechselseitigen Auswirkungen von Klimawandel und russischen Wäldern untersucht werden.
Für die Umsetzung gemeinsamer Vorhaben beim Klima- und Umweltschutz will das Bundesumweltministerium (BMUB) über die nächsten Jahre Mittel in Höhe von etwa 13 Millionen Euro aus seiner Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) bereitstellen. Bereits jetzt arbeiten das BMUB und sein russisches Partnerministerium bei der Förderung klimafreundlichen Wirtschaftens in Russland unter Nutzung moderner Umwelttechnologien eng zusammen. Auch mit Blick auf die Stärkung der natürlichen Kohlenstoffsenken in Russland besteht eine enge Zusammenarbeit. So wurde in den vergangenen Jahren die Wiederbelebung von Torfmooren in Russland, die große Mengen an Kohlenstoff speichern, erfolgreich vorangetrieben.