Deutsch-russische Zusammenarbeit bei ziviler Nutzung militärischer Liegenschaften

23.11.1999
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 208/99
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002

In Moskau beginnt heute ein deutsch-russischer Workshop über die zivile Nutzung militärischer Liegenschaften. An der fünftägigen Veranstaltung nehmen von deutscher Seite Experten des Bundesumweltministeriums, des Umweltbundesamtes, der Bundeswehr sowie Vertreter deutscher Sanierungsfirmen teil. Die russische Seite ist mit Experten des Staatskomitees für Umweltschutz, weiterer Umweltbehörden und -institutionen sowie hochrangigen Offizieren der Abteilung Umwelt bei den Streitkräften der Russischen Föderation vertreten.

Der 7. deutsch-russische Workshop "Instrumentarien für die Überführung militärischer Liegenschaften in zivile Nutzungen" bietet die Gelegenheit, den Transfer von Know-how im Bereich Altlastensanierung voranzubringen. Vorgesehen ist auch ein Erfahrungsaustausch über die Zusammenarbeit im Rahmen des deutsch-russischen Modellprojektes zur Altlastenbearbeitung eines Militärstandortes im Moskauer Militärbezirk, im Ausbildungszentrum Fedulovo. Von 1995 bis 1998 wurde hier, erstmalig in Russland, in einem Standort mit laufendem militärischen Übungsbetrieb eine grundlegende Altlastenuntersuchung gemeinsam von deutschen und russischen Fachkräften durchgeführt. Dabei konnte auf das für den Abzug der Westgruppe der russischen Truppen (WGT) entwickelte Management zur Sanierung militärischer Altlasten sowie die Erfahrungen aus der Umsetzung des Altlastenprogramms der Bundeswehr zurückgegriffen werden. Effizienz und Wirtschaftlichkeit des vermittelten deutschen Know-how ließen sich somit in der Praxis unter Beweis stellen.

Russland will seine Truppen um rund 500. 000 Mann reduzieren. Damit wird eine große Zahl von militärischen Liegenschaften frei, die in die zivile Nutzung überführt werden sollen. Insgesamt ist diese Maßnahme in ihrer Dimension mit dem Abzug der russischen Truppen aus Deutschland vergleichbar. Der umfangreiche Transfer von Know-how ist vor allem auch eine wirtschaftliche Hilfe bei der Bewältigung der Sanierungsaufgaben in Russland. Zugleich wird damit auch ein wichtiger Beitrag zur gegenseitigen Vertrauensbildung zwischen Deutschland und der Russischen Föderation geleistet. Durch die Kooperation mit der Umweltabteilung bei den Streitkräften der Russischen Föderation werden zudem Reformkräfte unterstützt. Für den Transfer von Know-how mit Russland hat die Bundesregierung seit 1993 insgesamt über eine Million DM im Rahmen des Transform-Beratungsprogramms für die Staaten Mittel- und Osteuropas zur Verfügung gestellt.

23.11.1999 | Pressemitteilung 208/99
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