Bundesumweltminister Jürgen Trittin: Exportchancen für deutsche Umweltschutzindustrie stärken

18.11.1999
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 203/99
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002
Gemeinsame Presseerklärung mit dem Umweltbundesamt

Gemeinsame Presseerklärung mit dem Umweltbundesamt

Bundesumweltminister Jürgen Trittin und der Präsident des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Andreas Troge, haben auf die guten Exportchancen für die deutsche Umweltschutzindustriehingewiesen. Sie sei durch eine hohe Innovationsfähigkeit geprägt. "Dadurch nimmt die Bundesrepublik gemeinsam mit den USA eine führende Position auf dem Weltmarkt ein", sagte Trittinheute bei der Vorstellung eines Export-Kursbuches für die deutsche Umweltschutzindustrie in Berlin. Zugleich betonte der Bundesumweltminister, dass diese Position angesichts des schärferwerdenden Wettbewerbs gestärkt werden müsse. Umweltschutz als innovativer Wirtschaftsfaktor schaffe zukunftsfähige Arbeitsplätze: "Mit dem Export von Gütern und Know-howkönnen wir nicht nur unsere Verantwortung für den globalen Umweltschutz wirksamer wahrnehmen. Er ist auch ein Beitrag, den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Die erheblichenBeschäftigungspotenziale im Umweltschutz müssen besser ausgeschöpft werden. Ein wesentliches Element wird dabei die Verbesserung der Exportchancen unserer Wirtschaft durch geeigneteMaßnahmen im Technologietransfer sein." Das vom Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt (UBA) herausgegebene Kursbuch gibt Unternehmen Informationen zur Erschließung vonAuslandsmärkten. Im Umweltbundesamt wird zudem eine Datenbank zur Umwelttechnik eingerichtet.

UBA-Präsident Troge wies darauf hin, dass es noch ein erhebliches Potenzial für eine Steigerung des Exports gebe. "In Deutschland bieten über 10.000 Firmen Umweltschutzgüter,-dienstleistungen und umweltfreundliche Produkte an. Dabei handelt es sich überwiegend um kleinere und mittlere Unternehmen, die eine sehr hohe Patentspezialisierung im Bereich derUmweltschutztechnik aufweisen. Das Kursbuch hilft gerade diesen Unternehmen bei der Vorbereitung ihres Auslandsgeschäftes." Das von der Firma ERM Lahmeyer International GmbH (Neu-Isenburg)erarbeitete Kursbuch "Fördermaßnahmen zur Erschließung von Auslandsmärkten" bündelt erstmals Informationen über mögliche Zielregionen und gibt den UnternehmenTipps zur Erschließung dieser Märkte. Zudem informiert es über Fördermaßnahmen für deutsche Exporteure von Umweltschutzgütern und -dienstleistungen.

Im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen werden für den globalen Umweltschutzmarkt überdurchschnittlich hohe Wachstumsraten erwartet. Der Exportanteil von Umweltschutzgütern und-dienstleistungen liegt aber in Deutschland unter den für das Verarbeitende Gewerbe typisch hohen Exportquoten. Bundesumweltminister Trittin wies insbesondere auf die Exportchancen hin, die sichaufgrund des EU-Erweiterungsprozesses bieten. "Im Zuge der Erweiterung der Europäischen Union wird in den mittel- und osteuropäischen Beitrittsländern eine erhöhte Nachfrage nachUmweltschutzgütern entstehen. Die deutsche Umweltschutzindustrie sollte daher ein besonderes Augenmerk auf diese Staaten legen." Das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt beteiligensich im Rahmen der Beitrittsvorbereitungen auf dem Gebiet des Umweltschutzes an den EU-Partnerschaftsprojekten (sogenannte "Twinnings"). Mit Hilfe dieser Projekte sollen die Beitrittsländer anEU-Standards herangeführt werden.

Das Kursbuch informiert über alle wesentlichen Aspekte des Exports: Es gibt einen Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung, die Trends im Umweltschutz, die Stellung derdeutschen Wirtschaft und die Nachfrage nach Umweltschutzgütern und Dienstleistungen in den wichtigsten Auslandsmärkten Asiens, Lateinamerikas, Mittel- und Osteuropas sowie Südafrikas.Anhand dieser Leitlinien können Unternehmen ihre Chancen auf dem Weltmarkt abschätzen und potenzielle Zielländer für ein Auslandsengagement identifizieren. Ebenso werden diefür kleinere und mittlere Unternehmen relevanten Institutionen und Maßnahmen zur Außenwirtschaftsförderung durch Bund und Länder vorgestellt. Für diese Unternehmen derUmweltschutzindustrie sind insbesondere EU-Programme von Interesse, die ganz oder teilweise Maßnahmen im EU-Ausland finanzieren. Dazu gehören die Europäische Investitionsbank und dieAufbauprogramme für Osteuropa, PHARE und TACIS. Daneben werden auch Finanzierungen multilateraler Entwicklungsbanken erläutert. Fallbeispiele von Firmen, die sich bereits in verschiedenenUmweltschutzsektoren auf ausländischen Märkten etabliert haben, geben einen Einblick in die Praxis.

UBA-Präsident Troge: "Informationen zur Exportförderung sind nur hilfreich, wenn sie aktuell zur Verfügung gestellt werden. Das Umweltbundesamt bereitet daher einInternet-Informationssystem über ,Umwelttechnik in Deutschland/Cleaner Production Germany' vor. Dieses deutsch/englische Internet-Angebot wird auch Informationen rund um den Transfer vonUmwelttechnologie enthalten." In die Datenbank sollen auch die im Kursbuch zusammengetragenen Informationen zu den Exportfördermaßnahmen einfließen. Zudem sollen Angaben zurFörderung von umwelttechnologischer Forschung und zu den Anbietern von Umweltschutztechnik und Dienstleistungen in Deutschland in dem System enthalten sein.

Hinweis: Die Publikation "Fördermaßnahmen zur Erschließung von Auslandsmärkten: Ein Kursbuch für die deutsche Umweltindustrie" ist im Erich Schmidt Verlag erschienen(ISBN: 3-503-04887-1), 410 Seiten, 86 DM. Eine Kurzfassung des Kursbuches (in Deutsch und Englisch) kann in der Pressestelle des Umweltbundesamtes (Tel.: 030/8903-2226, Fax: 030/8903-2798)angefordert werden.

18.11.1999 | Pressemitteilung 203/99
https://www.bmuv.de/PM673
  • Fotogalerie Videogalerie

    Mediathek

    Das Ministerium in Bildern

  • Fotogalerie Videogalerie Interviews

    Online-Tagebuch

    Aus der täglichen Arbeit des Ministeriums

  • Newsletter

    Newsletter

    Meldungen per E-Mail empfangen

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.