Bundesministerin Dr. Angela Merkel eröffnet Tag der Umwelt in Stralsund
Moderner Umweltschutz nimmt eine Schlüsselrolle bei der Schaffung zukunftssicherer Arbeitsplätze ein. Darauf verweist das zentrale Motto des diesjährigen Tags der Umwelt. Mit ihm soll daran erinnert werden, daß zwischen Umweltschutz und Arbeitsplätzen kein Gegensatz existiert. Vielmehr trägt Umweltschutz zur Modernisierung unserer Volkswirtschaft in allen Bereichen und damit zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei. Dies gilt in besonderem Maße für die Umwelttechnikindustrie, aber auch für umweltverträgliche Abläufe in nahezu allen anderen Unternehmen und Verwaltungen. Schließlich wird es auf dem Weg zu einer nachhaltigen umweltgerechten Entwicklung umfassende technische und organisatorische Innovationen geben, die ihrerseits zukunftsfähige Arbeitsfelder bieten.
Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel erklärte anläßlich der Eröffnung des Tags der Umwelt in Stralsund: "Umweltschutz schafft zukunftssichere Arbeitsplätze. Inzwischen sind etwa ebenso viele Menschen im Umweltschutz tätig, wie in der Autoindustrie. Ohne Umweltschutz verlieren wir nicht nur eine wichtige Zukunftsbranche, sondern in vielen Bereichen steht längerfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auf dem Spiel. Deshalb müssen wir auf dem Weg zu einer umweltgerechten nachhaltigen Entwicklung in wichtigen Schlüsseltechnologien Fortschritte machen. Dies sind z. B. Technologien für die Nutzung erneuerbarer Energien, innovative Verkehrstechnologien oder die Biotechnologie, durch die wir den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln reduzieren können. Hier gibt es wichtige Zukunftsaufgaben für Forschung und Entwicklung, die nicht nur national, sondern auch international von großer Bedeutung sein werden und vielfältige neue Beschäftigungsfelder erschließen werden. Wir brauchen die neuen Ideen, um damit unsere Volkswirtschaft fit für eine umweltgerechte nachhaltige Entwicklung zu machen und gleichzeitig zukunftssichere Arbeit zu schaffen."
Der 5. Juni ist von den Vereinten Nationen in Erinnerung an die Konferenz der Vereinten Nationen zum Schutz der Umwelt am 5. Juni 1972 zum "Tag der Umwelt" erklärt worden. Jahr für Jahr wird von der Umweltministerkonferenz ein nationales Motto für den Tag der Umwelt festgelegt, um damit die Aktivitäten aller gesellschaftlichen Gruppen zu bündeln und auf ein Schwerpunktthema auszurichten.
Knapp 450.000 Beschäftigte sind direkt oder indirekt in der Herstellung von umweltschutzbezogenen Investitionsgütern, Betriebsstoffen und Betriebsmitteln tätig. Mit über 60 Mrd. DM zählt der deutsche Umweltschutzmarkt weltweit zu den wichtigsten. Zusammen mit den USA ist Deutschland seit Jahren Weltmarktführer mit einem Weltmarktanteil von 18,7 % (USA 18,5 %). Der Weltmarkt für Umweltschutzgüter ist nach allen hier vorliegenden Schätzungen ein überdurchschnittlich wachsender Markt, da insbesondere in den schnell wachsenden Schwellenländern der Bedarf an Umweltschutzgütern deutlich steigen wird. Die OECD prognostiziert, daß das Umweltschutzmarktvolumen von 1990 bis zum Jahr 2000 von rund 324 Mrd. DM auf rund 485 Mrd. DM ansteigt. Deutschland ist aufgrund seiner Position am Weltmarkt grundsätzlich gut gerüstet, um an dieser Entwicklung teilzunehmen, auch wenn zusätzliche Anstrengungen der Exportindustrie nötig sind.
Aktiver Umweltschutz am Arbeitsplatz ist inzwischen für viele Bürgerinnen und Bürger eine Selbstverständlichkeit geworden. Auch die Firmen- oder Verwaltungsleitungen sehen, daß ein sinnvoll betriebener Umweltschutz betriebliche Kosten senken kann: dort wo Wasser, Energie und Abfall gespart werden können oder der Einsatz von Ressourcen gesenkt werden kann, wird nicht nur die Umwelt geschont sondern das Unternehmen fit für den Wettbewerb gemacht. Damit werden bestehende Arbeitsplätze gesichert und geschaffen und die Motivation der Mitarbeiter gestärkt. Umweltschutz geht alle an - auch im Betrieb.