Bundesumweltminister Jürgen Trittin beabsichtigt, ein Pilotvorhaben der Grundig Fernseh-Video Produkte und Systeme zum Kunststoffrecycling zu fördern. Die Kapazität der Anlage wird in der ersten Ausbaustufe so bemessen sein, dass das Werk in Nürnberg rund 50 Prozent seines gesamten Kunststoffbedarfs aus den aufbereiteten Kunststoffabfällen decken kann. Die gewonnenen Rezyklate, die auch aus Kunststoffen anderer Hersteller und Branchen stammen, sollen zu Fernsehgehäusen weiterverarbeitet werden. Sie ersetzen neue Kunststoffe nahezu im Verhältnis 1:1. Für dieses Pilotprojekt stellt das Bundesumweltministerium aus seinem Investitionsprogramm zur Verminderung von Umweltbelastungen rund 247 000 DM zur Verfügung.
Bundesumweltminister Jürgen Trittin: "Dieses Projekt zeigt überaus anschaulich, dass mit der Kreislaufwirtschaft erhebliche Umwelteffekte wie Ressourcenschonung und Energieeinsparung verbunden sind und sich die Wiederverwertung von Kunststoffen auch aus wirtschaftlichen Gründen für die Unternehmen lohnt. Zugleich wird der Nachweis angetreten, dass mit der Kunststoffverwertung kein Downcycling, d.h. eine Verwendung der gewonnenen Stoffe in weniger anspruchsvollen Produkten, verbunden sein muss, sondern eine hochwertige Verwertung ökologisch und ökonomisch sinnvoll und möglich ist. Ich hoffe, dieses Beispiel macht auch in anderen Unternehmen Schule."
Das bei Grundig eingesetzte Verfahren hat Modellcharakter, da es grundsätzlich in jedem Betrieb, der Thermoplaste verarbeitet, anwendbar ist. Darüber hinaus ist es auch auf weitere Kunststoff-typen übertragbar, so dass sich angesichts der Größe der kunststoffverarbeitenden Industrie ein enormes Einsparpotenzial für Rohstoffe und Energie ergibt.