Trittin dringt auf Fortschritte bei Klimaverhandlungen

02.11.1999
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 190/99
Thema: Klimaschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat deutliche Fortschritte bei den internationalen Klimaverhandlungen angemahnt. Er erwartet von der Bonner Vertragsstaatenkonferenz, dass sie sich auf Verhandlungsgrundlagen über die Anwendung der in Kyoto vereinbarten Klimaschutzinstrumente einige. "Wir müssen vorankommen, damit das Kyoto-Protokoll spätestens 2002 völkerrechtlich in Kraft treten kann", sagte Trittin in seiner Rede zum Auftakt der Ministerberatungen beim Bonner Klimagipfel. "Zehn Jahre nach der Rio-Konferenz wird es darum gehen, Bilanz zu ziehen. Wir dürfen es nicht zulassen, dass diese Bilanz hinsichtlich der wichtigsten globalen Herausforderung negativ ausfällt."

Trittin forderte, die Industrieländer müssten zum Beweis ihrer Glaubwürdigkeit bereits heute alle Anstrengungen unternehmen, um ihren Ausstoß an Treibhausgasen zu verringern. "Wir müssen unsere Art des Produzierens und Konsumierens im eigenen Land ändern. Wir brauchen eine Effizienzrevolution in der Energiegewinnung. Und damit es dazu kommt, müssen wir die Anwendung der Kyoto-Mechanismen beschränken - sowohl für den Käufer als auch für den Verkäufer von Emissionsrechten." Die Europäische Union habe dafür 50 % als Obergrenze vorgeschlagen.

Trittin sprach sich auch dafür aus, mögliche Schlupflöcher des Kyoto-Protokolls zu schließen. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass es trotz formaler Einhaltung des Protokolls zu einem Anstieg der Treibhausgasemissionen komme, sagte Trittin. Die mit den Kyoto-Mechanismen unterstützten Projekte müssten ökologisch effizient, nachhaltig und zukunftsweisend sein. Aus diesem Grunde wende sich Deutschland entschieden gegen Projekte zur Nutzung der Atomenergie im Rahmen des Kyoto-Protokolls. Trittin: "Wir betrachten die Nutzung der Atomkraft nicht als Beitrag zur Klimavorsorge."

Auch Deutschland werde weitere Anstrengungen unternehmen müssen, um sein Reduktionsziel zu erreichen, sagte Trittin. Bis Mitte nächsten Jahres werde die Bundesregierung eine nationale Strategie zur Minderung der Treibhausgasemissionen erarbeiten, die das bereits bestehende Programm fortschreiben und die nächsten Schritte festlegen werde.

02.11.1999 | Pressemitteilung 190/99 | Klimaschutz
https://www.bmuv.de/PM654
  • Fotogalerie Videogalerie

    Mediathek

    Das Ministerium in Bildern

  • Fotogalerie Videogalerie Interviews

    Online-Tagebuch

    Aus der täglichen Arbeit des Ministeriums

  • Newsletter

    Newsletter

    Meldungen per E-Mail empfangen

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.