Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat heute im Rahmen der Berliner Energietage den Deutschen Kältepreis 2016 übergeben. Der Preis, der seit 2008 zum fünften Mal verliehen wurde, zeichnet innovative Technologien in der Kälte- und Klimatechnik aus. "Die Projekte der neun Preisträger begeistern durch vorbildliche Lösungen, mit denen die Unternehmen und Einrichtungen ihre Treibhausgasemissionen um 80 bis 90 Prozent senken können", sagte Hendricks bei der Preisverleihung.
Kälte- und Klimaanlagen verbrauchen rund 16 Prozent der gesamten Elektroenergie in Deutschland und belasten das Klima erheblich. Um den Energieverbrauch in diesem Bereich zu senken und den Klimaschutzzielen näher zu kommen, fördert das Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative emissionsarme und zukunftsweisende Entwicklungen in der Kältetechnik. Interessenten konnten sich in den drei Kategorien "Kälte- oder klimatechnische Innovation", "Maßnahmen zur Emissionsminderung durch Teilsanierung von Kälte- oder Klimaanlagen" und "Installation energieeffizienter und -suffizienter Kälte- und Klimaanlagen durch kleine Unternehmen" bewerben. Pro Kategorie wurden Preisgelder in Höhe von 10.000, 5000 und 2500 Euro ausgelobt. Die Preisgelder in Höhe von insgesamt 52.500 Euro sollen in die Weiterentwicklung und Verbreitung der prämierten Klimaschutzprojekte investiert werden.
Die drei ersten Preise gingen an die folgenden Gewinner:
Kategorie I: Das Dresdner Institut für Luft- und Kältetechnik (ILK) hat ein auf Flüssigeis basierendes System zur effizienten Speicherung und Verteilung von Kälte entwickelt. Die erste Pilotanlage wurde in das Kaltwassernetz der Hochschule Zwickau eingebunden und ermöglicht dort eine flexible Kälteversorgung.
Kategorie 2: Die SPIE Energy Solutions GmbH aus Stuttgart hat für ein Pharma-Unternehmen eine Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage entwickelt, die in den Sommermonaten die Abwärme zum Antrieb einer Absorptions-Kältemaschine nutzt und im Winter Heizwärme bereitstellt. Neben einer Betriebskostenersparnis in Millionenhöhe konnten der Primärenergiebedarf des Pharma-Unternehmens deutlich gemindert und 36 Prozent des Kältebedarfs gedeckt werden.
Kategorie 3: Die Heiderbeck GmbH mit Sitz in Olching bei München hat sich auf den Vertrieb von Käse spezialisiert. Seit dem Sommer 2015 geht das ganz umweltfreundlich: Ein in der Hauptsache photovoltaisch angetriebener Kaltsoleerzeuger kühlt mit dem natürlichen Kältemittel Propen das knapp 4000 Quadratmeter große Kühllager. Im Winter werden mit der Abwärme der Kälteanlage die Firmengebäude geheizt.