Deutsch-russisches Projekt senkt Kohlendioxid-Ausstoß um 230.000 Tonnen pro Jahr

25.10.1999
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 182/99
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002

Zu Beginn der 5. Vertragsstaatenkonferenz zum Klimaschutz in Bonn stellten das Bundesumweltministerium, der Bundesverband der Deutschen Industrie, die Ruhrgas AG und der russische Gasanbieter Gazprom ein sehr erfolgreiches gemeinsames Klimaschutzprojekt vor. Durch den Einsatz moderner und leistungsfähiger Software konnte in einem Teilbereich des russischen Ferngasnetzes die Effizienz des Ferngastransports deutlich verbessert werden. Damit wurden die Kohlendioxid-Emissionen für den Betrieb der Gaskompressoren in einem Jahr um 230.000 Tonnen reduziert. Ruhrgas und Gazprom prüfen derzeit, ob das Projekt schrittweise auf das gesamte russische Ferngasnetz ausgedehnt werden kann. Damit würde die Atmosphäre um ein Mehrfaches der bereits erzielten 230.000 Tonnen Kohlendioxid entlastet.

Das Projekt wurde inzwischen vom Klimasekretariat der Vereinten Nationen als Pilotprojekt im Rahmen der 1997 in Kioto vereinbarten flexiblen Klimaschutzinstrumente anerkannt. Mit so genannten "Gemeinsam umgesetzten Maßnahmen" (Actions Implemented Jointly) haben die Länder der OECD, Osteuropas sowie Russland und die Türkei die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit Industrieländern ihren Ausstoß an Treibhausgasen zu verringern. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Simone Probst, nannte das Ruhrgas/Gazprom-Vorhaben "eine der interessantesten gemeinsamen Klimaschutzmaßnahmen" in der laufenden Pilotphase. Es sei neben den Selbstverpflichtungserklärungen ein weiterer Beleg dafür, "dass die deutsche Wirtschaft bereit ist, Verantwortung für den globalen Klimaschutz zu übernehmen".

Simone Probst: "Ich halte dies für ein hervorragendes Beispiel dafür, wie grenzüberschreitende Zusammenarbeit beim Klimaschutz funktionieren kann. Richtig angewandt, werden solche Projekte ökologisch wirksam, ökonomisch effizient und gesellschaftlich akzeptabel zur Bekämpfung des globalen Treibhauseffekts beitragen. Allerdings können die sogenannten Kioto-Mechanismen konsequente Maßnahmen auf nationaler Ebene nicht ersetzen. Die Industriestaaten als Hauptverursacher des Treibhauseffekts müssen ihre Schularbeiten zu Hause erledigen! Die Verknüpfung zwischen der Selbstverpflichtungserklärung der deutschen Wirtschaft zur Klimavorsorge und den projektbezogenen Kioto-Mechanismen halte ich jedoch nur dann für akzeptabel, wenn hier keine Alibilösungen angestrebt werden."

25.10.1999 | Pressemitteilung 182/99
https://www.bmuv.de/PM645
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