Aktionsprogramm "Reform Bundesbau" vorgelegt
Bundesbauministerin Barbara Hendricks hat dem Bundestag Vorschläge für eine bessere Kosten-, Termin- und Qualitätssicherheit bei Bundesbauten vorgelegt. Das Aktionsprogramm "Reform Bundesbau" beschreibt 34 Maßnahmen, mit denen sich mittel- und längerfristig die Kosten und Terminrisiken bei Großbauten des Bundes senken lassen. "Ich finde es nicht akzeptabel, dass vier von zehn Projekten deutlich teurer werden als geplant", sagte Hendricks. "Darauf reagiere ich nun mit dem Reformprogramm Bundesbau."
Im Sommer 2014 hatte das Bundesbauministerium eine transparente Bestandsaufnahme der Kosten- und Terminrisiken bei rund 40 Großbaustellen des Bundes vorgelegt und eine Ursachenanalyse und Lösungsvorschläge angekündigt. Dafür wurden 300 Hochbauprojekte des Bundes untersucht, die in den Jahren von 2000 bis 2015 fertig gestellt wurden. 60 Prozent dieser Projekte liegen im Kostenrahmen, 65 Prozent im Terminrahmen.
An erster Stelle der 34 Maßnahmen wird eine belastbare Bedarfsplanung gefordert, die realistische Termin- und Kostenaussagen ermöglicht. So müssten auch mögliche Projektrisiken und absehbare Baukostensteigerungen berücksichtigt werden. Bei der Vergabe soll nicht nur der Preis entscheiden, sondern die Qualifikation der Planer und Bauunternehmen im Vordergrund stehen. Zudem müsse es zur Regel werden, dass das Projektmanagement durch die Bundesbauverwaltung selbst wahrgenommen wird, da dies eine originäre Bauherrenaufgabe ist. Grundvoraussetzung dafür ist allerdings eine angemessene Ausstattung und weiterer Kompetenzaufbau bei der Bundesbauverwaltung.
Barbara Hendricks: "Mein Ziel ist es, noch in dieser Legislaturperiode die notwendigen Schritte und Maßnahmen einzuleiten, damit Bundesbauten in punkto Baukosten und Termintreue verlässlicher werden. Dabei richtet sich das Reformprogramm an alle Baubeteiligten von der Bauverwaltung über die Nutzer bis zu Planern und Baufirmen."