Bundesumweltministerium: Erdgasantrieb ist wichtiger Baustein für umweltgerechte Verkehrskonzepte

21.10.1999
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 179/99
Thema: Verkehr
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002

Den alternativen Kraftstoffen Erd- und Biogas kommt nach Auffassung des Bundesumweltministeriums eine Schlüsselrolle zu, um die Lärm- und Abgasemissionen im innerstädtischen Straßenverkehr zu reduzieren. Auf einer Tagung des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) wies die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Gila Altmann, heute in Hannover darauf hin, dass erd- und biogasbetriebene Fahrzeuge sich durch extrem niedrige Emissionen auszeichnen. Frau Altmann: "Die Technik ist ausgereift, und Fahrzeuge mit Erd- und Biogasantrieb können bereits heute in Serie gefertigt werden. Es kommt jetzt darauf an, die konkreten Schritte für die Markteinführung wie den Aufbau eines flächendeckenden Tankstellennetzes und die Marktfähigkeit durch attraktive Preise voranzutreiben." Im gesamten Bundesgebiet gibt es derzeit rund 110 Erdgastankstellen für insgesamt circa 4500 Kraftfahrzeuge.

Die alternativen Antriebsstoffe sind kein Allheilmittel bei den aktuellen Verkehrsproblemen. Aber sie spielen im Rahmen eines umweltfreundlichen Verkehrskonzeptes eine wichtige Rolle vor allem im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und im innerstädtischen Wirtschaftsverkehr. Frau Altmann: "Die Bundesregierung hat günstige Rahmenbedingungen zur Markteinführung von Erd- und Biogasfahrzeugen geschaffen. Dazu gehört die Senkung der Mineralölsteuer für Erdgas als Kraftstoff. Sie wurde mit der ersten Stufe der Ökosteuer am 1. April 1999 bis Ende 2009 verlängert. Damit haben die Gaswirtschaft, die Tankstellenbetreiber, die Automobilindustrie und die Flottenbetreiber Planungssicherheit für unbedingt notwendige Investitionen." Die heute einsetzbaren Erd- und Biogasfahrzeuge können bereits die anspruchsvollen EU-Umweltstandards (EEV-Grenzwerte) für besonders abgasarme Busse und schwere Nutzfahrzeuge, die voraussichtlich noch in diesem Jahr in Kraft treten, erfüllen. Diese Grenzwerte sollten zum Maßstab im Wettbewerb um die Vergabe von ÖPNV-Leistungen gemacht werden, so Frau Altmann. Zur Einführung von Erd- und Biogasfahrzeugen fördert das Bundesumweltministerium drei Demonstrations-projekte mit insgesamt über 30 Millionen DM. Dazu gehört auch der Einsatz von erdgasbetriebenen Bussen bei der EXPO 2000 in Hannover.

Frau Altmann nannte die Fachtagung des VCD einen wichtigen Impuls in den Diskussionen über alternative Antriebe und Kraftstoffe und damit über den Schutz der Umwelt und für wirtschaftliche Chancen in der Umwelttechnologie. Zu der Tagung über Erdgasantrieb im Straßenverkehr waren Verkehrsexperten, Politiker, Betreiber von Fahrzeugflotten, Vertreter der Verkehrsbetriebe, der Automobilindustrie und der Gaswirtschaft eingeladen.

21.10.1999 | Pressemitteilung 179/99 | Verkehr
https://www.bmuv.de/PM639
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