Internationaler Planungswettbewerb für das Besucher- und Informationszentrum des Deutschen Bundestages wird ausgelobt

04.12.2015
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 336/15
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Leitung: Barbara Hendricks
Amtszeit: 17.12.2013 - 14.03.2018
18. Wahlperiode: 17.12.2013 - 14.03.2018

Für den Neubau eines Besucher- und Informationszentrums des Deutschen Bundestages (BIZ) in Berlin lobt das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) einen offenen zweiphasigen Planungswettbewerb für Teams aus Architekten und Landschaftsarchitekten aus. Anlass hierfür ist der Anfang November gefasste Beschluss des Ältestenrates des Deutschen Bundestages zur Realisierung des Besucher- und Informationszentrums südlich der Scheidemannstraße. Die Entscheidung zu Realisierung und Standort des künftigen BIZ ist in einem gemeinsamen Abstimmungsprozess von Bundestag und Bundesbauministerium mit dem Land Berlin nach einer umfangreichen Machbarkeitsuntersuchung zustande gekommen.

In seiner Sitzung am 5. November 2015 hat der Ältestenrat des Deutschen Bundestages einen Beschluss für die Realisierung eines Besucher- und Informationszentrums am Standort Scheidemannstraße im Bereich des Tiergartens gefasst. Damit sind die bereits in der vergangenen Legislaturperiode aufgenommenen eingehenden Untersuchungen zu verschiedenen Standorten und die damit verbundenen Prüfungen der technischen und funktionalen Machbarkeit abgeschlossen.

Durch die Errichtung des Besucher- und Informationszentrums mit rund 6600 Quadratmetern Bruttogeschossfläche soll das derzeitige provisorische Sicherheitskontrollgebäude als zentraler Eingang für Besucher auf dem Platz der Republik durch eine architektonisch und funktional angemessene dauerhafte Lösung ersetzt werden. Darüber hinaus sollen dort ein flexibler Empfangs- und Informationsbereich, Räume für Seminar- und Diskussionsveranstaltungen sowie ein Gastronomieangebot für die jährlich rund 2,4 Millionen Besucher des Deutschen Bundestages Platz finden.

Ziel ist es, dem anhaltend großen Interesse der Öffentlichkeit an einem Besuch des Deutschen Bundestages mit seiner Kuppel und an Informationen über die parlamentarische Arbeit zukünftig in gebotener Qualität Rechnung zu tragen.

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin unterstützt den Wettbewerb und die Realisierung eines Besucher- und Informationszentrums des Bundestages. Das imposante Baudenkmal Reichstagsgebäude soll dadurch zusätzlich in seinem solitärhaften Charakter städtebaulich gestärkt und freigestellt werden. Daher ist der Standort für das neue Entree an den Rand des Tiergartens gerückt; nach Komprimierung des Raumprogramms konnte hier in Abwägung der vielfältigen Belange einvernehmlich entschieden werden. Das notwendige Bebauungsplanverfahren, das die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt durchführen wird, soll die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung des Besucher- und Informationszentrums mit einem Fußgängertunnel zur Rampe vor dem Reichstag schaffen.

Die Lage des künftigen BIZ am Rand des Großen Tiergartens ist begrenzt von der Scheidemannstraße, vom Bereich des Sowjetischen Ehrenmals sowie von Simsonweg, Kleiner Querallee und Zeltenallee. Die Verbindung von BIZ und Reichstagsgebäude durch einen geschlossenen Fußgängertunnel gewährleistet, dass nur eine einzige Sicherheitskontrolle für die Besucher nötig wird. Lage und Verlauf des Besuchertunnels durch den von Bahntrassen und technischer Infrastruktur dicht belegten Untergrund sind aus bautechnischen Gründen vorgegeben.

Für das gegenüber früheren Überlegungen deutlich verschlankte Raumprogramm waren neben den genannten Sicherheitsaspekten zugleich verschiedenste Anforderungen von Denkmalschutz und Freiraumplanung zu berücksichtigen. Insbesondere soll es sich in das Gartendenkmal Tiergarten einfügen. Die Kostenobergrenze für den Bau hat der Ältestenrat auf 150 Millionen Euro festgelegt.

Konkrete Überlegungen zu dem Projekt reichen bereits in die vorangegangene Legislaturperiode zurück. Schon 2011 hatte die Kommission des Ältestenrates für Bau- und Raumangelegenheiten des Deutschen Bundestages Voruntersuchungen zu möglichen Standorten und Konzepten beauftragt.

Die durch das BBR erarbeitete und im Ergebnis von allen Beteiligten gemeinsam getragene Machbarkeitsstudie bildet nun die Grundlage für den interdisziplinären offenen zweiphasigen Planungswettbewerb. An diesem können weltweit interdisziplinäre Teams aus Architekten und Landschaftsarchitekten teilnehmen.

In der ersten Wettbewerbsphase, die geplant im Mai 2016 abgeschlossen wird, sind von den Teilnehmern erste grundsätzliche Lösungsvorschläge gefordert. Die 25 bis 30 geeignetsten Vorschläge werden in der zweiten Phase dann vertieft bearbeitet. Die abschließende Jurysitzung ist für November 2016 vorgesehen.

04.12.2015 | Pressemitteilung Nr. 336/15
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Deutschen Bundestag, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
https://www.bmuv.de/PM6329
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