Beim Gütertransport in Deutschland werden zunehmend verschiedene Verkehrswege miteinander kombiniert. Dabei dominiert der Anteil der Schienen- und Wasserwege. Das ergeben aktuelle Analysen, die auf der BMUB-Tagung "Klimaschutz im Güterverkehr" vorgestellt wurden. Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin beim BMUB: "Der kombinierte Verkehr ist ein wichtiger Baustein eines klimaverträglichen Verkehrssystems. Deshalb wollen wir ihn deutlich ausbauen. Die Vorteile liegen auf der Hand: er bietet eine flexible Lösung für den Gütertransport, bündelt Verkehrsströme, senkt die Emissionen und spart Kosten." Die Bundesregierung fördert den Ausbau des kombinierten Güterverkehrs derzeit jährlich mit bis zu 130 Millionen Euro. Der Fachkongress ist eine gemeinsame Veranstaltung des Bundesumweltministeriums und der Allianz pro Schiene.
Aus Sicht des Umwelt- und Klimaschutzes spielt der kombinierte Verkehr eine zentrale Rolle für die Weiterentwicklung des Güterverkehrs. Der Anteil des kombinierten Verkehrs am gesamten Güterverkehr ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Das gegenwärtige Maß reicht jedoch noch nicht aus, um die Treibhausgas-Emissionen im Verkehrsbereich deutlich zu senken. Dafür gibt es diverse Ursachen. In vielen Branchen fehlt es an ausreichender Erfahrung mit Transportketten auf verschiedenen Verkehrsmitteln. Zudem wirken sich auch hier die bekannten Problemlagen der Schiene aus: die relativ hohen Transportkosten, die geringer werdende Akzeptanz von Lärmbelastungen und die abnehmende Pünktlichkeit. Dies kann eine Verlagerung von Gütertransporten auf die Schiene verhindern.
Um den Anteil der Bahn und der Schifffahrt bei der Verkehrsmittelwahl, dem so genannten Modal Split, deutlich anzuheben, fördert die Bundesregierung den kombinierten Gütertransport jährlich mit bis zu 130 Millionen Euro – unter anderem im Rahmen des Aktionsprogramms Klimaschutz 2020. Die Vergabe dieser Mittel wird derzeit weiter vereinfacht. Damit werden unter anderem Terminals für den kombinierten Verkehr finanziert, die die Güterverladung zwischen Schienen-, Wasserwegen und Straßen erleichtern. Die Fördermittel decken dabei teilweise bis zu 80 Prozent der Investitionskosten ab.
Auf dem Fachkongress stellen verschiedene internationale Unternehmen ihre Erfahrungen mit kombiniertem Güterverkehr zu Schiene, Wasser und Schiene vor.
Weitere Informationen:
Der kombinierte Verkehr ist ein intermodaler Verkehr, bei dem der überwiegende Teil der zurückgelegten Strecke mit der Eisenbahn, dem Binnen- oder Seeschiff bewältigt wird. Der Vor- und Nachlauf auf der Straße wird so kurz wie möglich gehalten. Damit ist er sehr viel energieeffizienter und klimaschonender als die Alternative "Nur-Straße".