Die Exekutivsekretärin des Klimasekretariats, Christiana Figueres, und der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jochen Flasbarth, haben heute in Berlin den Synthesebericht der UNFCCC für den Klimagipfel in Paris vorgestellt. Der Bericht wertet die nationalen Klimaschutzzusagen (INDCs) aus, die 146 Länder bis zum 1. Oktober 2015 für die Internationalen Klimaverhandlungen in Paris eingereicht haben. Dem Dokument zufolge liegen die Minderungsmaßnahmen um das Vierfache über dem Niveau der Selbstverpflichtungen nach dem Kyoto-Protokoll von 1997. Allerdings reichen sie zusammen genommen noch nicht aus, um die klimabedingte Erderwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts auf zwei Grad zu begrenzen.
Jochen Flasbarth: "Mittlerweile haben über 150 Länder ihre klimapolitischen Maßnahmen vorgelegt. Das sind über drei Viertel aller Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention. Sie bringen damit zum Ausdruck, dass sie ihre wirtschaftliche Entwicklung und ihre Treibhausgasemissionen voneinander entkoppeln wollen. Das muss und kann auch gelingen."
Der UN-Bericht zeige, dass die ganz große Mehrheit der Länder den Klimaschutz ernst nehme und an einer globalen Trendwende mitwirken wolle, sagte Flasbarth. Deutlich werde aber auch, dass die Klimaschutzanstrengungen weltweit von allen großen Emittenten noch erhöht werden müssen, um einen unbeherrschbaren Klimawandel wirklich abzuwenden. "Die bisher vorgelegten Maßnahmen können nach Berechnungen unabhängiger Experten zu einer Begrenzung der Erderwärmung auf 2,7 Grad beitragen. Wir dürfen deshalb nicht nachlassen, den Anstieg der Erderwärmung auf zwei Grad, besser noch auf unter zwei Grad, zu begrenzen."
UNFCCC-Exekutivsekretärin Christiana Figueres sagte: "Die nationalen Klima-Aktionspläne markieren einen klaren, entschlossenen Aufbruch der internationalen Gemeinschaft in eine neue Ära anspruchsvoller Klimapolitik. Regierungen aus allen Enden der Welt haben mit ihren national bestimmten Klimazielen ihre Entschlossenheit ausgedrückt, je nach den Umständen und Fähigkeiten ihres Landes ihren Beitrag zu leisten."
Das Bundesumweltministerium hat über die Internationale Klimaschutz-Initiative (IKI) in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Entwicklungszusammenarbeit etwa 40 Entwicklungsländer dabei unterstützt, ihre nationalen Klimaschutzbeiträge zu entwickeln.