Bei den gestern beendeten Klimaverhandlungen in Bonn haben sich die Staaten auf den Verhandlungstext für den Klimagipfel in Paris (30.11.-11.12.2015) verständigt. Auf dieser Grundlage ist eine Einigung in Paris möglich. Er enthält allerdings noch sehr viele Optionen, ist lang und kompliziert.
Bundesumweltministerin Hendricks, die heute am Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit teilnimmt, erklärt dazu: "Das Signal der Staatengemeinschaft ist klar: Wir wollen in Paris ein Abkommen erreichen und wir haben nun eine gemeinsame Grundlage dafür. Damit übernehmen wir auch gemeinsam Verantwortung für den Text. Klar ist, dass wir noch sehr viel Arbeit vor uns haben, bevor der Text einigungsfähig ist."
Mittlerweile haben bereits über 150 Staaten, die für über 90 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, ihre geplanten Beiträge zu dem neuen Klimaschutzabkommen vorgelegt. Bundesumweltministerin Hendricks: "Dies ist eine bisher einmalige Menge konkreter Klimaschutzbeiträge der Weltgemeinschaft. Damit ist eine Basis geschaffen, in Paris ein umfassendes Klimaabkommen mit Beiträgen aller Staaten zu beschließen."
Hendricks weiter: "Wir brauchen eine Transformation hin zu einer klimaverträglichen Weltwirtschaft, die vollständig auf fossile Energien verzichtet und gut gegen Veränderungen des Klimas gewappnet ist. Studien zeigen, dass die bislang vorgelegten Beiträge zu deutlich weniger Emissionen führen werden. Aber sie reichen noch nicht aus, um die 2-Grad-Obergrenze einzuhalten. Deshalb setzt sich Deutschland seit Monaten intensiv dafür ein, in das neue Klimaschutzabkommen einen Ambitionsmechanismus einzubauen, eine Regelung, nach der Staaten alle 5 Jahre überprüfen müssen, welche zusätzlichen Beiträge sie leisten können. Diese Idee wurde in Bonn inzwischen von vielen Staaten unterstützt."
Der weitere Ablauf bis zum Klimakonferenz in Paris: Vom 8. bis 10. November 2015 findet in Paris die so genannte "Pre-COP" statt. Dort werden circa 80 Staaten auf politischer Ebene Einigungsmöglichkeiten für den Klimagipfel auf der Basis des jetzt in Bonn vereinbarten Textes beraten. Dies geschieht auf Einladung der künftigen Präsidentschaft Frankreichs. Die Klimakonferenz in Paris wird am 30. November mit einer Sitzung der Staats- und Regierungschefs eröffnet.