Das Bundesumweltministerium will ein ökologisches Wohnprojekt mit rund 750.000 DM fördern. Dabei handelt es sich um das Pilotvorhaben "Ökologische Wohnsiedlung Flintenbreite" der Infranova Bauentwicklungs-GmbH ∓mp; Co. KG in Lübeck. Das Unternehmen will eine Wohnsiedlung mit rund 120 Einheiten errichten, die sich durch eine wirtschaftliche und ressourcensparende
Energieversorgung sowie eine umweltschonende Abwasserbehandlung auszeichnet. So können insgesamt Kohlendioxid-Emissionen (CO2-Emissionen) um 90 Prozent gegenüber einer vergleichbaren konventionellen Wohnsiedlung verringert werden. Bundesumweltminister Jürgen Trittin: "Mit diesem Vorhaben werden auf hervorragende Weise die Möglichkeiten einer kommunalen nachhaltigen Energieversorgung demonstriert. Somit können die staatlichen Aktivitäten und Anstrengungen der Industrie, der Haushalte und der Verbraucher zur Minderung des CO2-Austoßes wirkungsvoll unterstützt werden. Dieses Pilotprojekt leistet einen kleinen, aber beachtlichen Beitrag zum Klimaschutz."
Die Energieversorgung der Wohnsiedlung soll auf der Basis eines eigenen, gasbetriebenen Blockheizkraftwerks erfolgen, das 60 Prozent des Strombedarfs und bis zu 50 Prozent des Heizenergiebedarfs abdecken wird. Zudem werden zur Stromerzeugung eine Photovoltaik-Anlage sowie zur Unterstützung der Warm-Wasser-Aufbereitung thermische Solaranlagen installiert. Auch die Bioabfälle der Siedlung werden aufbereitet und der Biogasanlage zugeführt. Das integrierte Abwasserkonzept in Kombination mit
Vakuumtoiletten sieht die separate Erfassung und Behandlung der Abwasser vor. Es können erhebliche Mengen Wasser eingespart werden.
Mit dem ökologischen Wohnprojekt werden mehrere Umweltschutzeffekte erzielt. Der weitgehende Verzicht auf fossile Energieträger mindert den CO2-Ausstoß und ist somit ein Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgase. Die "Ökologische Wohnsiedlung Flintenbreite" ist auch für die Weltausstellung EXPO 2000 registriert.