Motorradfahrer und -fahrerinnen sind inzwischen eine relevante Gruppe im Straßenverkehr. Rund 3,2 Millionen Krafträder sind in Deutschland zugelassen. Wie alle Verkehrsteilnehmer haben auch die Motorradfahrer/innen einen Anspruch darauf, bei der Verkehrsplanung berücksichtigt zu werden. Sie sind aber auch mitverantwortlich für die negativen Auswirkungen der mobilen Gesellschaft. Die Reduzierung der Schadstoff- und Lärmemissionen ist ein zentrales Anliegen der Umweltpolitik. Während in den letzten Jahren die Emissionen der Pkws deutlich gemindert werden konnten, gibt es bei den Motorrädern noch großen Handlungsbedarf. Deshalb bildete das Bundesumweltministerium 1997 die Projektgruppe "Motorrad und Umwelt". Dieses Gremium erarbeitete Empfehlungen zur Minderung der Abgas- und Lärmemissionen. Diesen Bericht stellte heute die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Gila Altmann, der Öffentlichkeit vor. Frau Altmann: "Unser Ziel ist es, zügig Mindeststandards auf nationaler und europäischer Ebene festzulegen. Dazu gehören Grenzwerte für Emissionen, die Einführung regelmäßiger Abgasuntersuchungen und Maßnahmen, die Manipulationen an Auspuffanlagen verhindern. Wenn Motorräder den Anforderungen einer umweltschonenden, nachhaltigen Betriebsweise genügen, werden sie auch mehr Akzeptanz in der Bevölkerung finden."
Der Bericht der Projektgruppe "Motorrad und Umwelt" ist von Vertretern von Bundes- und Landesbehörden, Verbänden, Verkehrsclubs sowie Wissenschaftlern erarbeitet worden. Um die Diskussionen fortzusetzen, sind die kritischen Positionen der Interessenvertreter der Motorradfahrer/innen sowie der Industrie zu den Empfehlungen in den Bericht aufgenommen worden. Frau Altmann: "Wir wollen mit klaren Zielvorgaben und angemessenen Fristen ein Signal an die Motorradindustrie geben. Aber wir wollen unsere Ziele nicht gegen die Motorradfahrer und -fahre-rinnen durchsetzen, sondern sie gemeinsam mit ihnen erreichen. Bei der Fortschreibung soll es darum gehen, Datenmaterial zu aktualisieren, weitergehenden Untersuchungsbedarf auszuloten und strittige Interpretationen aufzuarbeiten. Deshalb wollen wir den Dialog mit allen Beteiligten führen. Der Bericht in dieser Form ist eine gute Grundlage dafür."
Der Bericht "Motorrad und Umwelt" kann im Bundesumweltministerium (Öffentlichkeitsreferat, Alexanderplatz 6, 10178 Berlin) angefordert werden.