Barbara Hendricks eröffnet Europas größtes Effizienzhaus-Plus

08.07.2015
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 166/15
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Leitung: Barbara Hendricks
Amtszeit: 17.12.2013 - 14.03.2018
18. Wahlperiode: 17.12.2013 - 14.03.2018
OB Feldmann: Neues Projekt aus Frankfurt setzt bundesweite Maßstäbe

OB Feldmann: Neues Projekt aus Frankfurt setzt bundesweite Maßstäbe

Deutschland setzt sich beim Klimaschutz und der Energiewende ambitionierte Ziele. Das heute von Bundesministerin Barbara Hendricks und Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann eröffnete Aktiv-Stadthaus setzt dazu neue Maßstäbe beim energieeffizienten Wohnen.

Bundesbauministerin Barbara Hendricks: "Es freut mich, heute dieses große Mehrfamilienhaus als ein weiteres Pilotprojekt in meiner Netzwerkinitiative Effizienzhaus Plus begrüßen zu können. In Frankfurts Zentrum bereichert dieser innovative Neubau das Stadtbild, schafft notwendigen bezahlbaren Wohnraum und erzeugt gleichzeitig über ein Jahr mehr Energie als deren Bewohner für Heizung, Warmwasser, Hausstrom und Mobilität verbrauchen. Damit übertrifft das Haus schon jetzt die hohen klima- und energiegerechten Anforderungen, die die Europäische Union ab 2021 für neue Wohngebäude vorsieht."

Mit dem Projekt Speicherstraße setze Frankfurt wieder Maßstäbe, so Oberbürgermeister Peter Feldmann, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der ABG FRANKFURT HOLDING ist. "Frankfurt positioniert sich mit diesem Projekt erneut als Stadt der Energiewende und des wissenschaftlichen Fortschritts."

Es ist das erste Mehrfamilienhaus mit 74 Wohneinheiten im Effizienzhaus Plus Standard in Europa, dem vorbildlich der Wandel gelingt vom Energie verbrauchenden zum Energie erzeugenden Gebäude. Seine Energie zur Stromerzeugung gewinnt es über 330 Photovoltaik-Module an der Fassade und rund 1000 Hocheffizienzmodule auf dem Dach. Der damit erzeugte Strom wird in einer Batterie im Keller des Hauses gespeichert. Dadurch kann der Strom auch nachts genutzt werden. Wärme und Warmwasser wird über eine Wärmepumpe bereitgestellt, die mit dem gewonnen Solarstrom betrieben wird. Die Wärmepumpe nutzt als Wärmequelle den nahegelegenen Abwasserkanal.

Die Bauweise des Hauses ist auf einen möglichst geringen Energieverbrauch ausgelegt. Über ein Display kann jeder Mieter des Aktiv-Stadthauses den jeweiligen Energieverbrauch mit der aktuellen Stromerzeugung vergleichen. Ziel ist es, Erzeugung und Verbrauch aufeinander abzustimmen, ohne dass der Mieter sich dabei einschränken muss. Dadurch soll die Ausnutzung des erzeugten Stroms im Aktiv-Stadthaus erhöht und der Bezug von externem Strom aus dem öffentlichen Netz möglichst gering gehalten werden. Abgerundet wird das mieterfreundliche Konzept durch ein Carsharing-Angebot mit Elektrofahrzeugen. Die Fahrzeuge erhalten den zum Fahren benötigten Strom aus der Batterie des Gebäudes.

Neben hohen Lebensqualitätsstandards lädt der Neubau auch zum sparsamen und klimagerechten Umgang mit Energie ein. Kein Wunder also, dass es eine hohe Nachfrage von Mietinteressenten gibt: "Das ist ein Beleg dafür, dass energieeffizienter, klimagerechter Wohnraum bereits heute zu marktgängigen Mietkonditionen angeboten werden kann", betonte Barbara Hendricks.

Die ABG FRANKFURT HOLDING ist Schrittmacher dieser Innovation des Geschosswohnungsbaus, hob Frank Junker, Vorsitzender der Geschäftsführung des Unternehmens, hervor. Mit dem Aktiv-Stadthaus erreichen "wir eine neue Stufe der Evolution der Energieeffizienz." Diesen Prozess "haben wir mit der Errichtung von Passivhäusern in Gang gesetzt. Wir zeigen damit, dass Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit kein Widerspruch ist und dies allen zugutekommt, der Umwelt und den Mietern, die bezahlbare Mieten und geringe Betriebskosten haben", so Frank Junker.

Das Projekt Aktiv-Stadthaus liefert den Beleg dafür, dass nachhaltiges Bauen und ansprechende Ästhetik kein Widerspruch sein müssen, unterstrich Manfred Hegger. Er ist der Architekt des Aktiv-Stadthauses, hatte bis vor kurzem den Lehrstuhl für Energieeffizientes Bauen an der Technischen Universität Darmstadt inne und gilt als Vordenker des energieeffizienten Bauens. Beim Bau wurde auf eine Kombination aus gut gedämmter Gebäudehülle, effizienter Gebäudetechnik, regenerativen Energien und sparsamen Haushaltsgeräte im A+++-Standard gesetzt. "Wir machen deutlich, dass Klimaschutz ein ebenso anspruchsvolles wie attraktives Projekt sein kann."

Das Aktiv-Stadthaus ist Teil des Netzwerkes Effizienzhaus Plus, das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert und wissenschaftlich begleitet wird. Aktuell umfasst das Netzwerk bundesweit über 30 Wohnungsbau-Modellvorhaben im Effizienzhaus Plus-Standard vom Ein- bis zum Mehrfamilienhaus im Neu- und Altbau.

08.07.2015 | Pressemitteilung Nr. 166/15
https://www.bmuv.de/PM6107
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