Der mit 30.000 Euro dotierte Deutsche Architekturpreis 2015 geht an das Büro Sauerbruch Hutton aus Berlin für den Neubau der Immanuelkirche und des Gemeindezentrum der Evangelischen Brückenschlag-Gemeinde in Köln-Stammheim. Bundesbauministerin Barbara Hendricks gratulierte den Preisträgern und rief alle Planerinnen und Planer dazu auf, sich auch zukünftig für eine nachhaltige und zukunftsgerechte Baukultur einzusetzen. Die Jury unter Vorsitz des Architekten Prof. Volker Staab vergab fünf weitere Auszeichnungen sprach acht Anerkennungen aus.
Bundesbauministerin Barbara Hendricks: "Das prämierte Gemeindezentrum in Köln-Stammheim zeigt eindrucksvoll, dass nachhaltige und zukunftsfähige Architektur identitätsstiftend ist und baukulturelle Qualität wichtige Impulse für eine lebenswerte Umwelt setzt. Durch die Anordnung des Gebäude-Ensembles öffnet die Kirchgemeinde ihr Grundstück für die Öffentlichkeit und leistet so einen Beitrag für eine lebendige Stadt. Die Nutzer identifizieren sich mit dem Gebäude, täglich finden hier vielfältige Aktivitäten und Begegnungen statt. Die flexiblen Nutzungsmöglichkeiten und der durch die sichtbare Materialität der gewählten Konstruktionsart entstandene Charakter des Innenraums tragen hierzu bei."
Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer: "Der Deutsche Architekturpreis spiegelt die hohe Planungs- und Baukultur in Deutschland wider. Ohne Bauherren, die sich offen für kreative Entwürfe und qualitätvolle Ausführung begeistern lassen, sind Bauten wie die Immanuelkirche und Gemeindezentrum der Evangelischen Brückenschlag-Gemeinde in Köln-Stammheim nicht denkbar. Sie können sich dabei auf ihre Architekten verlassen, die vom ersten Entwurf bis zur Realisierung das Bauvorhaben begleiten. Bauherr und Architekt verfolgen ein gemeinsames Ziel. Ausgezeichneten Bauten sieht man das an. Ich freue mich, dass der Deutsche Architekturpreis die Aufmerksamkeit auf beste Planungsqualität lenkt. Mein Glückwunsch gilt den Preisträgern und deren Bauherren. Ebenso gratuliere ich den mit Auszeichnungen und Anerkennungen bedachten Büros. Sie haben mit ihren Bauwerken einen großartigen Beitrag für die Baukultur in unserem Land geleistet. Allen Einreichern danke ich herzlich für die Beteiligung am Deutschen Architekturpreis."
Der Preis wird seit 1971 vergeben. Wie schon 2011 und 2013 wurde der wichtigste Staatspreis für Architektur gemeinsam durch das Bundesbauministerium und die Bundesarchitektenkammer e. V. ausgelobt. Das Wettbewerbsverfahren wurde vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) durchgeführt.
Gestern Abend hat die Jury den Preis an das Büro Sauerbruch Hutton für das Projekt Immanuelkirche und Gemeindezentrum Köln vergeben. Die Jury befand, dass sich das Gebäude städtebaulich sehr gut positioniert und der Kircheninnenraum durch seine warme Atmosphäre überzeugt. Das große Spektrum der für den DAP 2015 eingereichten 160 Neubau-, Modernisierungs- und Sanierungsprojekte beeindruckte die Jury. Neben Wohnungs- Bildungs-, Kultur- und Verwaltungsbauten überzeugten auch kleinmaßstäbliche Projekte, die interessante Denkanstöße zur Wiederbelebung von Industrieräumen geben und die gesellschaftliche Auseinandersetzung im Sinne der Nachhaltigkeit fördern.
Der Jury des Architekturpreises gehörten an:
- Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer
- Günther Hoffmann, Abteilungsleiter im BMUB
- Prof. Ulrike Lauber, Architektin
- Prof. Regine Leibinger, Architektin
- Reiner Nagel, Vorstand der Bundesstiftung Baukultur
- Jórunn Ragnarsdóttir, Architektin
- Prof. Volker Staab, Architekt (Vorsitzender)
Ergebnisse der Jurysitzung vom 20. Mai 2015:
Deutscher Architekturpreis 2015 (30.000 Euro):
- Immanuelkirche und Gemeindezentrum in Köln
Sauerbruch Hutton, Berlin
im Auftrag Evangelische Brückenschlag - Gemeinde Köln-Stammheim/Flittard
Auszeichnungen (4.000 Euro):
- Generalsanierung und Aufstockung Wohnhochhaus in Pforzheim
Freivogel-Architekten, Ludwigsburg
im Auftrag Pforzheimer Bau und Grund GmbH - Am Lokdepot, Berlin
ROBERTNEUN Architekten GmbH, Berlin
im Auftrag UTB Projektmanagment- und Verwaltungsgesellschaft mbH - Neue Ortsmitte Wettstetten
Bembe Dellinger Architekten und Stadtplaner GmbH, Greifenberg
im Auftrag Gemeinde Wettstetten - Konzerthaus Blaibach (Oberfalz)
Peter Haimerl Studio für Architektur, München
im Auftrag Gemeinde Blaibach - Technische Universität Chemnitz – Weinholdbau
Burger Rudacs Architekten, München
im Auftrag Freistaat Sachsen vertreten durch den Staatbetrieb Sächisches Immobilien- und Baumanagement
Anerkennungen (1.250 Euro):
- ANTIVILLA Umnutzung eines Lagergebäudes in ein Wohn- und Ateliergebäude
Brandlhuber + Emde, Schneider Architektengesellschaft mbH, Berlin
im Auftrag Prof. Arno Brandlhuber - Ulrich-Gabler-Haus, Lübeck
Konermann + Siegmund Architekten bda, Stadtplaner, Lübeck
im Auftrag Ulrich-Gabler-Stiftung Lübeck - Forschungsneubau: evihab-DLR-Institut für Luft- und Raumfahrmedizin, Köln
Glass Kramer Löbbert bda, Ges. v. Architekten mbH, Berlin
mit Prof. Uta Graff Architektin BDA, München
im Auftrag Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. - One Man Sauna – Nichtstun in Bochum
modulorbeat-Marc Günnewig und Jan Kampshoff, Münster
im Auftrag Schauspielhaus Bochum - Sanierung und Umnutzung des denkmalgeschützten Forschungszentrums für Biodiversität und Klima, Frankfurt am Main
Architektenbüro SSP SchürmannSpannel AG, Bochum
im Auftrag Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung - Neue Meisterhäuser Dessau
Piero Bruno, Donatella Fioretti, Pepe Marquez, Berlin
im Auftrag Stadt Dessau-Roßlau, Amt für zentrales Gebäudemanagement - Bundesverfassungsgericht Karlsruhe
Staatliches Hochbauamt Karlsruhe und Assem Architekten Karlsruhe
im Auftrag Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit - Wohnungsbebauung BF 30, Stuttgart
Bottega + Ehrhardt Architekten GmbH, Stuttgart
im Auftrag Baugruppe "Think Green"