Seit 15 Jahren siedeln sich wieder freilebende Wölfe in Deutschland an. Laut Naturschutzrecht ist der Wolf eine "streng zu schützende Art". Gesunde Wölfe stellen keine Gefahr für den Menschen dar, auch wenn dies immer wieder suggeriert wird. Zum heutigen Tag des Wolfes eröffnet Staatssekretär Jochen Flasbarth die interaktive Wanderausstellung "Tour de Wolf" im Bundesumweltministerium in Berlin. Der Naturschutzbund NABU hat die Ausstellung im Rahmen seiner Aktionen "Willkommen Wolf" sowie "Wolfsbotschafter" erstellt. Sie tourt durch ganz Deutschland. Die Ausstellung wird vom 30. April bis 8. Mai 2015 im Besucherzentrum des BMUB in Berlin, Stresemannstrasse 128-130 zu sehen sein.
Staatssekretär Jochen Flasbarth: "Von gesunden Wölfen geht keine Gefahr für Menschen aus. Begegnungen und Unfälle mit Wölfen rufen ein großes Presseecho hervor. Es ist daher besonders wichtig, dass wir die Bevölkerung über die Eigenheiten des Wolfes informieren. Die NABU-Ausstellung 'Tour de Wolf' ist ein gutes Beispiel."
Derzeit gibt es über 30 Wolfsfamilien, die sich in Teilen Ost- und Norddeutschlands etabliert haben. Im Jahr 2000 gelang es einem Wolfspaar in der Oberlausitz in Sachsen erstmals seit circa 150 Jahren wieder Welpen in Deutschland aufzuziehen. Die Wölfe sind damals aus Polen eingewandert. Wölfe waren bis zum 19. Jahrhundert in Deutschland weit verbreitet, wurden dann aber ausgerottet. Der Wolf ist eine vom Aussterben bedrohte Tierart, internationale Artenschutzübereinkommen und die FFH-Richtlinie stufen ihn als "streng zu schützende Art" in Deutschland ein. Deswegen unterliegt er auch den Vorschriften des nationalen Artenschutzrechts.
Die Weidewirtschaft und die Jagd haben mehr als ein Jahrhundert ohne den Wolf gelebt, dabei verlernte man, mit ihm umzugehen. Deshalb führt seine Rückkehr heute zu Konflikten. Beispielsweise muss sich die Nutztierhaltung im Freien den neuen Gegebenheiten erst wieder anpassen.
In den jeweiligen Ländern wird mit einem Bündel von Aktionen versucht, die Akzeptanz des Wolfes in der Bevölkerung zu fördern. Das BMUB hat im November 2014 einen Runden Tisch eingerichtet, an dem alle Interessensgruppen, die sich mit dem Thema "Wolf" beschäftigen, teilnehmen. Der Austausch dient dazu, eventuelle Konflikte rechtzeitig zu erkennen und so weit wie möglich gemeinsam zu agieren.