Der Staatssekretär im Bundesbauministerium Gunther Adler hat Unternehmen und Stiftungen dazu aufgerufen, mehr Verantwortung für die Entwicklung benachteiligter Quartiere zu übernehmen. Anlässlich der Eröffnung des heute stattfindenden Kongresses "Unternehmen und Stiftungen für die soziale Quartiersentwicklung" warb er für ein Miteinander von zivilgesellschaftlichem Engagement und staatlichem Handeln. Rund 200 Teilnehmer aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft sowie von Stiftungen und Wirtschaft diskutieren in Berlin über Möglichkeiten, wie sich Unternehmen und Stiftungen im Quartier für eine Verbesserung der Lebensbedingungen einsetzen können.
Adler betonte: "Immer mehr Unternehmen und Stiftungen übernehmen gesellschaftliche Verantwortung und engagieren sich in ihrer Gemeinde. Gerade für benachteiligte Quartiere ist das ein großes Potenzial, das genutzt werden sollte." Gleichzeitig verwies Adler jedoch darauf, dass dieser Ansatz nicht bedeute, dass sich der Staat aus seiner Verantwortung zurückziehen dürfe: "Das Engagement von Zivilgesellschaft und Wirtschaft ist kein Ersatz für staatliches Handeln – sondern vielmehr eine Ergänzung und Bereicherung. Auch das ist ein Grund, warum wir die Fördermittel des Städtebauförderungsprogramms "Soziale Stadt" so deutlich aufgestockt haben."
Die Bundesmittel für das Programm "Soziale Stadt" wurden 2014 fast vervierfacht. Auch in diesem Jahr unterstützt der Bund mit 150 Millionen Euro den Abbau von sozialen und städtebaulichen Ungleichheiten in den Städten und Gemeinden, etwa durch Investitionen in Plätze und Orte, die gemeinsame Bildung, das Zusammenleben und den Austausch zwischen den Kulturen und Generationen ermöglichen.
Der Kongress bildet den Abschluss eines Forschungsvorhabens, in dem das Bundesbauministerium bundesweit acht Modellkommunen unterstützt hat, um zu erproben, wie privates soziales Engagement in Ergänzung zu einer öffentlichen Förderung eingebunden und verlässlich gestaltet werden kann. Die Arbeit der Modellvorhaben aus Bad Oldesloe, Bremen, Hamburg, Hannover, Kiel, Leipzig, Nürnberg und Wuppertal reichte von dem Aufbau von Stadtteilpatenschaften über die Netzwerkgründung privater Förderer für lokale Quartiersprojekte bis hin zur Unterstützung eines Nachbarschaftszentrums durch lokale Betriebe und Stiftungen.