Botswana: Internationaler Gipfel gegen illegalen Wildtierhandel setzt Zeichen für den Artenschutz

25.03.2015
Herde afrikanischer Elefanten
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 064/15
Thema: Artenschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Leitung: Barbara Hendricks
Amtszeit: 17.12.2013 - 14.03.2018
18. Wahlperiode: 17.12.2013 - 14.03.2018
Vertreter von über 35 Staaten aus allen Kontinenten einigten sich in Kasane, Botswana auf weitergehende Strategien für den Artenschutz.
Heute fand in Kasane, Botswana, die internationale Konferenz zur Bekämpfung des illegalen Wildtierhandels statt. Vertreter von über 35 Staaten aus allen Kontinenten einigten sich auf weitergehende Strategien gegen diese schwere Form der Umweltkriminalität. Das Bundesumweltministerium unterstützt die Umsetzung wichtiger Maßnahmen gegen Wilderei und Artenschmuggel. Der Kampf gegen die weltweite Wilderei ist derzeit eine der größten Herausforderungen des Artenschutzes. 2014 wurden in Afrika mehr als 20.000 Elefanten und allein in Südafrika über 1200 Nashörner von Wilderern erlegt. Das wertvolle Elfenbein und Nashornhorn wird von kriminellen Kartellen vor allem nach Asien geschmuggelt.  Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Das Schicksal dieser beindruckenden Tiere markiert zweifellos nur die Spitze des Eisbergs. Zahllose weitere Säugetierarten sowie Reptilien und Amphibien werden massiv verfolgt und sind teilweise unmittelbar vom Aussterben bedroht. Der Ausverkauf der Tierwelt ist ein globales Problem, dem nur durch internationale Zusammenarbeit beizukommen ist." Die Wilderei insbesondere in Afrika ist noch immer auf dramatisch hohem Niveau. Eine Trendwende ist dringend nötig, denn die neue Dimension der Artenschutzkriminalität ist längst kein reines Problem des Naturschutzes mehr. Über die immensen Gewinne, die in diesem grausamen Geschäft erzielt werden, finanzieren sich kriminelle Kartelle und terroristische Organisationen. Wilderer sind oft hochbewaffnet und stellen für Mensch und Tier eine ernste Gefahr dar. Diese fatale Entwicklung zerstört das Naturkapital und damit Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort, der Schmuggel befördert Korruption und schlechte Regierungsführung. In einigen Regionen hat sich die Sicherheitssituation bereits bedenklich verschlechtert. Der afrikanische Kontinent ist besonders schwer von dieser Entwicklung gezeichnet. Die Kasane Konferenz ist die Folgeveranstaltung der London Konferenz zum illegalen Artenhandel im Februar 2014, zu der der Prinz von Wales und die Regierung von Großbritannien geladen hatten. In Kasane berichteten die Teilnehmer nun über die Umsetzung der Londoner Erklärung. Dabei geht es unter anderem um die Eliminierung illegaler Märkte für Wildtierprodukte, die Verbesserung von Rechtsgrundlagen und die Förderung der grenzüberschreitenden Strafverfolgung. Die Berichte belegen Fortschritte, machen aber auch klar, dass weitere Anstrengungen nötig sind, um die Empfehlungen von London abzuarbeiten.  In Kasane wurden die Londoner Empfehlungen bestätigt und darüber hinaus neue wichtige Handlungsfelder identifiziert. Eines ist die stärkere Einbeziehung der Bevölkerung. Denn Wilderei lässt sich langfristig nur gemeinsam mit den Menschen vor Ort überwinden. Die Konferenz hat ferner erkannt, dass zur  Bekämpfung des illegalen Wildtierhandels auch mit dem internationalen Transportgewerbe gesprochen werden muss. Sie begrüßte eine vom Vereinigten Königreich eingerichtete Arbeitsgruppe, die sich mit Richtlinien zur Verhinderung von Transporten illegal gehandelter Wildtiere befasst. Eine weitere neue Empfehlung befasst sich mit der Bekämpfung der Geldwäsche von Gewinnen aus dem illegalen Wildtierhandel. Die beteiligten Staaten verständigten sich darauf, den Prozess weiterzuführen. Als Ausrichter für die nächste Konferenz hat sich Vietnam angeboten.
25.03.2015 | Pressemitteilung Nr. 064/15 | Artenschutz
https://www.bmuv.de/PM5975
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