Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und UBA-Präsidentin Maria Krautzberger besuchen den Laborwagen des Fraunhofer-Instituts
Der Bund betreibt seit den achtziger Jahren eine der weltweit größten und ältesten Umweltprobenbanken. Sie umfasst Human- und Umweltproben. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "So können wir die Schadstoffbelastung der Bevölkerung dokumentieren und beobachten, wie sie sich im Laufe der Zeit verändert. Die Probenbank liefert uns damit wichtige Daten für umweltpolitische Entscheidungen."
Die Humanproben werden jährlich an vier Orten in Deutschland gesammelt und in der Nähe von Münster tiefgefroren eingelagert. Bundesministerin Barbara Hendricks und die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA), Maria Krautzberger, haben heute die Umweltprobenbank des Bundes aus Anlass der jährlichen Probenahme in Münster besucht. In einem hochmodernen, mobilen Labor des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik werden Humanproben von jungen Erwachsenen genommen.
Barbara Hendricks: "Die Untersuchungsreihen der Umweltprobenbank geben uns Auskunft über die Entwicklung von Schadstoffbelastungen. Nehmen sie zu – nehmen sie ab? Die Ergebnisse können dann die Verwendung einer Chemikalie in Frage stellen und die Politik zum Handeln auffordern. Wir erfahren auch, ob Maßnahmen zur Reduktion einer Belastung erfolgreich waren. Wie wirksam war ein Verbot? Wie sehr hat die Aufklärung der Verbraucherinnen und Verbraucher oder eine freiwillige Maßnahme der Industrie gegriffen? Auf all diese Fragen liefert die Umweltprobenbank Antworten."
Eine weitere wichtige Datenquelle ist der neue Umweltsurvey, die "Deutsche Umweltstudie zur Gesundheit – German Environmental Survey (GerES)", die gerade begonnen wurde. Sie fokussiert auf aktuelle Belastungen von Kindern und Jugendlichen durch Umweltweinflüsse. Dazu untersucht das UBA Trinkwasser, Morgenurin, Blut, Hausstaub und Luftproben auf Umweltschadstoffe wie Schwermetalle, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Weichmacher aus Kunststoffen oder Lösungsmittel.
UBA-Präsidentin Maria Krautzberger: "Wer heute in Deutschland geboren wird, hat bessere Chancen auf ein langes und gesundes Leben als je zuvor. Dennoch kann eine belastete Umwelt krank machen. Es gibt ernste Hinweise, dass Allergien immer häufiger auftreten und das Risiko für Brust- oder Hodenkrebs gestiegen ist. Wir wollen die dafür verantwortlichen Umwelteinflüsse aufspüren und minimieren. Die GerES-Studie hilft uns so, Kinder und Jugendliche noch besser vor Gefahren durch Chemikalien zu schützen. Erstmals erheben wir auch Daten über bisher nicht im menschlichen Organismus messbare Chemikalien wie die Ersatzstoffe für fortpflanzungsschädigende Weichmacher oder Lösungsmittel."