Zwischen Ammersee und Zugspitze findet sich eine einzigartige Vielfalt unterschiedlichster Ökosysteme. Ihr Schutz ist das Ziel eines neuen Projekts im Bundesprogramm Biologische Vielfalt, das vom Bundesumweltministerium mit 3,5 Millionen Euro gefördert wird.
Die oberbayerische Projektregion umfasst ein Gebiet vom Tiefland bis in die Alpen. Landschaftsprägend sind die vier Alpenflüsse Isar, Loisach, Ammer und Lech. Diese Wildflusslandschaften zeichnen sich durch einen einzigartigen Reichtum an seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten aus. Mit einem breiten Bündel aus Maßnahmen des Naturmanagements, der Öffentlichkeitsarbeit und der Umweltbildung will das Projekt "Alpenflusslandschaften – Vielfalt leben von Ammersee bis Zugspitze" beispielhaft zur Sicherung der voralpinen Flusslandschaften beitragen.
Die Projektregion umfasst zwei von bundesweit 30 sogenannten "Hotspots der biologischen Vielfalt". Hotspots sind Gebiete, die sich durch eine besonders hohe Dichte und Vielfalt an charakteristischen Arten, Populationen und Lebensräumen auszeichnen.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Die Alpenflüsse gehören zu den herausragenden Kostbarkeiten der Natur in Deutschland. Mit dem Projekt wollen wir dabei helfen, dass stark gefährdete Arten wie die Ammerseeforelle oder die Fluss-Seeschwalbe hier dauerhaft eine Heimat finden. Das Projekt ergreift zugleich zahlreiche Initiativen, um Einheimische und Besucher für die biologische Vielfalt dieser Region zu begeistern."
BfN-Präsidentin Beate Jessel: "Trotz vieler Eingriffe und Veränderungen übernehmen die alpinen Flüsse mit ihren Auen eine extrem wichtige Funktion im Biotopverbund und beheimaten wertvolle Lebensraumtypen sowie Tier- und Pflanzenarten. Es freut uns, dass sich ein solch breit angelegter Verbund aus unterschiedlichsten Akteuren gefunden hat, um dieses Naturkapital für heutige und zukünftige Generationen zu erhalten und zu entwickeln."
Das Projekt "Alpenflusslandschaften: Vielfalt leben von Ammersee bis Zugspitze" wird vom Bundesumweltministerium mit rund 3,5 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert und vom Bundesamt für Naturschutz fachlich begleitet. Koordiniert wird das sechsjährige Projekt vom WWF Deutschland. Der groß angelegte Projektverbund umfasst weitere 15 Partner aus Naturschutzverbänden, Landkreisen, Unternehmen, Tourismus-, Bildungs- und kirchlichen Organisationen.
Das Projekt sieht unter anderem den Erhalt und die Wiederansiedlung von stark gefährdeten Tier- und Pflanzenarten der Alpenflüsse vor. Durch die Bewahrung und Wiederherstellung ihrer Lebensräume soll das Vorkommen von z. B. Flussseeschwalbe, Ammerseeforelle oder Alpen-Knorpellattich dauerhaft gesichert werden.
Das Bundesprogramm "Biologische Vielfalt"
Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Informationen und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken