Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat die Wahl des Habichts zum Vogel des Jahres begrüßt und zu einem besseren Schutz von Greifvögeln aufgerufen. "Wir wollen unsere internationale Vorbildrolle im Vogelschutz weiter stärken. Wir haben gute Schutzgesetze, aber die müssen auch befolgt werden. Abschüsse, Fang und Vergiftungen geschützter Vögel sind kein Kavaliersdelikt. Für den Artenschutz ist es daher wichtig, solche Verstöße auch zur Anzeige zu bringen", sagte Hendricks. Der Naturschutzbund NABU hat heute mit dem Habicht einen Greifvogel zum "Vogel des Jahres 2015" gekürt, der auch in Deutschland unter illegaler Verfolgung leidet.
Noch in den 1960er Jahren war der Abschuss von Habichten, Bussarden oder Eulen in Deutschland weit verbreitet. Seit dem Verbot der Jagd in den 70er Jahren haben sich die Greifvogel-Bestände zum Teil erfreulich entwickelt. Inzwischen siedeln Habichtpaare auch in Städten wie Berlin. Allerdings werden auch in Deutschland Greifvögel immer wieder illegal abgeschossen, in Fallen gefangen oder vergiftet. Die Bestandserholung des Habichts kann hierdurch gefährdet werden.
Mit Blick auf den schlechten Ruf des Habichts bei einigen Taubenzüchtern sagte Hendricks: "Mir ist bewusst, dass der Habicht kein Vegetarier ist. Seine Nahrung besteht auch aus Niederwild und somit auch aus Tauben. Mein Dank gilt daher auch den Jägern, Taubenzüchtern und anderen Mitbürgern, die darunter leiden, aber das Verständnis für die Natur und für die Schutznotwendigkeit der Greifvögel aufbringen. Mein besonderer Dank gilt den vielen ehrenamtlichen Vogelschützern in Deutschland. Sie haben in den vergangenen Jahrzehnten viel erreicht, nicht nur für den Habicht. Jetzt kommt es vor allem darauf an, dass die Zugvögel auch auf ihren Routen in Südeuropa und Nordafrika besser geschützt werden. Auch bei diesem Engagement werde ich an der Seite der Umweltverbände stehen."