Mit 180.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm fördert Bundesministerin Barbara Hendricks ein Pilotprojekt des Unternehmens Peiner Umformtechnik GmbH zur Abwärmenutzung. Dabei kommt ein neuartiges Verfahren zum Einsatz, mit dem die CO2-Emissionen des Unternehmens künftig um 1500 Tonnen pro Jahr verringert werden können.
Bei der Produktion von Schrauben und Muttern müssen große Energiemengen aufgewendet werden. Die bei der Wärmebehandlung (Härten, Vergüten, Ölbäder) anfallende Abwärme wird bisher ungenutzt an die Umgebung abgegeben. Künftig wird die Abwärme verschiedener Quellen in Abhängigkeit vom jeweiligen Temperaturniveau in zwei unterschiedlichen Wärmespeichern gelagert und passenden Verwendungszwecken zugeführt. Hierdurch können bis zu 60 Prozent der Abwärme zurückgewonnen werden. Der Erdgasverbrauch kann somit jährlich um ca. 800.000 Kubikmeter (ca. 32 Prozent) gesenkt werden.
Das Innovationspotenzial liegt in der systematischen, quellnahen Erfassung der Abwärme in Verbindung mit einer möglichst direkten und effizienten Nutzung. Bei bisherigen Anlagen anderer Unternehmen werden die Abgase einem zentralen Wärmetauscher zugeleitet, wobei heiße Abgase durch Vermischung abgekühlt werden, so dass die Abwärmenutzung mit einem geringeren Wirkungsgrad erfolgt.
Der Modellcharakter des Vorhabens liegt im hohen Wirkungsgrad der Abwärmenutzung. Zusätzlich können vergleichsweise kurze Amortisationszeiten erreicht werden. Daher ist zu erwarten, dass das Vorhaben beispielgebend für weitere Anlagen sein kann. Es gibt in Deutschland ca. 200 Umformbetriebe, die aufgrund ihrer Struktur das Abwärmenutzungskonzept übernehmen könnten, was die CO2-Emissionen signifikant senken würde.