Die heute in Berlin beginnende 3. Nationale INSPIRE-Konferenz steht unter dem Motto "Geoinformationen als Schlüssel für die gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts". Im Rahmen der weltweit größten Messe- und Kongressveranstaltung im Bereich Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement, der INTERGEO, hat sich die Nationale INSPIRE-Konferenz in ihrem dritten Jahr als zentrale Kommunikationsplattform etabliert. Sie wird gemeinsam vom Bundesministerium des Innern und vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit veranstaltet und ist mit hochkarätigen Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung national wie international besetzt.
Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks machte in ihrer Eröffnungsrede deutlich, dass Geoinformationen in allen Bereichen von Politik, Verwaltung und Gesellschaft eine große Bedeutung haben. Der Umgang mit ortsbezogenen Informationen in weltumspannenden Netzen ist für den Bürger mittlerweile fester Bestandteil im Alltag, z.B. bei der Nutzung von Navigationssystemen oder Karten auf dem Smartphone. Politische Grenzen sind hierbei schon längst überwunden. Bund, Länder und Kommunen müssen gemeinsam im Einklang mit Regelungen in der EU dafür sorgen, dass auch die Geoinformationen der öffentlichen Verwaltung uneingeschränkt und grenzübergreifend einheitlich für jeden nutzbar sind.
Handlungsbedarf sieht sie hierbei vor allem in der Datenpolitik. Während der Bund seit 2013 alle seine Geodaten kostenfrei, uneingeschränkt und einheitlich für Bürger und Unternehmen bereitstellt, gelten in vielen Bundesländern andere Regelungen, die die Nutzungsmöglichkeiten oft deutlich einschränken. Dies müsse man mit Blick auf die Entwicklung von Technik, aber auch angesichts unserer gemeinsamen gesellschaftlichen Herausforderungen überprüfen und verbessern.
Im Rahmen des Auftakts der Veranstaltung zeigt Frau Cornelia Rogall-Grothe, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik, die mit der Digitalisierung einhergehenden gesellschaftlichen Herausforderungen und die Funktion der Geoinformation als Schlüssel zu deren Bewältigung auf.
Sie betont den Wert der Geoinformation und lobt INSPIRE als gelungenes europäisches Vorhaben. Gleichzeitig mahnt sie an, den Wert von INSPIRE erfahrbar zu machen: "Geodaten und -informationen sollten in Zukunft so selbstverständlich zur Infrastruktur gezählt werden wie Wasser, Energie und Verkehrsnetze, weil sie genauso häufig genutzt werden."
Die 3. Nationale INSPIRE-Konferenz wird von den beiden Bundesministerien als Veranstalter gemeinsam mit den Ländern, vertreten durch das Lenkungsgremium Geodateninfrastruktur Deutschland, den kommunalen Spitzenverbänden und der Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement e.V. in Berlin durchgeführt.