Alternativen Kraftstoffen wie Erdgas kommt für die Verbesserung der Luftqualität eine immer größere Bedeutung zu. "Der Einsatz von erdgasbetriebenen Fahrzeugen ist eine große Chance, die verkehrsbedingten Schadstoffbelastungen erheblich zu senken", sagte der Leiter der Zentralabteilung im Bundesumweltministerium, Rainer Hinrichs-Rahlwes, heute bei der Einweihung der ersten Erdgastankstelle in Bonn. Insbesondere Ballungsräume und innerstädtische Gebiete, die mit Stickoxiden, Schwefeldioxid, Benzol, Ruß und flüchtigen organischen Verbindungen stark belastet sind, könnten vom Einsatz dieser Fahrzeuge profitieren.
Derzeit gibt es rund 110 öffentliche Erdgastankstellen in Deutschland, weitere 200 bis 300 hat die Gaswirtschaft in den nächsten ein bis drei Jahren in Aussicht gestellt. Die Erweiterung des Tankstellennetzes ist nach Auffassung des Bundesumweltministeriums entscheidend für die Markteinführung der emissionsarmen Erdgasfahrzeuge. Dafür hat die Bundesregierung günstige Rahmen-bedingungen geschaffen. Das Bundesumweltministerium hat seit 1994 drei Förderprogramme mit rund 30 Millionen DM aufgelegt. In diesem Rahmen wurden auch die Stadtwerke Bonn mit zwei Erdgasbussen gefördert. Außerdem hat die Bundesregierung im April mit der ersten Stufe der Öko-Steuer eine zentrale Forderung der Kommunen erfüllt und die Mineralölsteuerreduzierung für Erdgas als Kraftstoff bis Ende 2009 verlängert. Nach den aktuellen Beschlüssen zu den weiteren Stufen der ökologischen Steuerreform wird sich die steuerliche Begünstigung dieses Kraftstoffes gegenüber Benzin und Diesel weiter erhöhen.
Hinrichs-Rahlwes lobte die Vorreiterolle Bonns beim Einsatz ergasbetriebener Busse. Die Bonner Stadtwerke hätten einen "hohen Maßstab" für den Wettbewerb um Linien im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gesetzt. Er rief die Betreiber der ÖPNV-Fahrzeugflotten auf, diesem Beispiel zu folgen und damit einen Beitrag zur Bekämpfung von Sommersmog, Dieselrußpartikeln und Verkehrslärm in den Innenstädten zu leisten.