Bundesministerin Hendricks besucht Projekt zum Schutz der Wildkatzen in Thüringen

28.08.2014
Wildkatze mit Jungtier
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 143/14
Thema: Artenschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Leitung: Barbara Hendricks
Amtszeit: 17.12.2013 - 14.03.2018
18. Wahlperiode: 17.12.2013 - 14.03.2018
Bundesministerin Hendricks besucht Projekt zum Schutz der Wildkatzen in Thüringen

Damit Wildkatzen, die "kleinen Tiger Deutschlands" und andere Wildtiere wieder ungefährdet wandern und neue Lebensräume erschließen können, soll ein 20.000 km langes Netzwerk verbundener Waldgebiete entstehen. Dazu werden im Vorhaben "Wildkatzensprung" im Bundesprogramm Biologische Vielfalt Tausende Bäume und Sträucher gepflanzt. Das Projekt ist eines der größten Naturschutzvorhaben Europas und wird vom Bundesumweltministerium mit über zwei Millionen Euro gefördert. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks würdigte heute das Engagement der Ehrenamtlichen vor Ort bei einem Besuch im Wildkatzendorf Hütscheroda in Thüringen.

Hendricks: "Der Artenreichtum unserer Erde schwindet weltweit immer noch in dramatischem Ausmaß. Deshalb ist die Erhaltung der biologischen Vielfalt für mich ein zentrales Anliegen, auch in Deutschland. Wir wollen, dass die Wildkatze eine sichere Zukunft bei uns hat. Mit seiner bundesweiten Ausstrahlung und Modellhaftigkeit wird dieses Projekt zur positiven Entwicklung des Wildkatzenbestandes beitragen. Mein Dank gilt den vielen hundert Ehrenamtlichen, die sich bereits in dieses Projekt eingebracht haben."

Die Europäische Wildkatze hat ihren Verbreitungsschwerpunkt in Deutschland und zählt auch aufgrund ihrer Gefährdung zu den Arten, für die Deutschland international eine besondere Verantwortung trägt. Die Lebensräume dieses Raubtieres sind naturnahe Laub- und Mischwälder mit Baumhöhlen und einem hohen Totholzanteil. Solche Wälder gibt es in Deutschland nur noch vereinzelt. Oft sind sie durch Straßen, landwirtschaftlich genutzte Flächen oder Siedlungen zerschnitten und voneinander isoliert. Das macht es für die Wildkatze, aber auch für andere Waldtiere schwer und gefährlich, weitläufig zu wandern, neue Lebensräume zu erschließen und sich populationsübergreifend zu vermehren.

Im Rahmen des Projekts des Umweltverbands BUND werden in sechs Bundesländern neue, bis zu 50 Meter breite Waldverbindungen entstehen und bestehende Wälder ökologisch verbessert. Parallel dazu werden die aktuellen Bestände und Wanderungen der Wildkatzen in einer Gendatenbank erfasst. Ein besonderes Element des Vorhabens ist die breite ehrenamtliche Unterstützung. Hunderte Freiwillige helfen mit beim Pflanzen von Bäumen und Sträuchern für die Wanderkorridore. Das auf sechs Jahre angelegte Projekt läuft noch bis 2017 und hat ein Gesamtvolumen von rund 3,6 Mio. Euro.

28.08.2014 | Pressemitteilung Nr. 143/14 | Artenschutz
https://www.bmuv.de/PM5711
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