Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat heute in Berlin der Aktion des Fair Handelshauses gepa "Fair Pay - Fair Play"- Fußbälle ohne Kinderarbeit seine Unterstützung zugesagt. "Ich begrüße diese Kampagne, weil ich finde, daß Kinder Fußbälle nicht in schwerer Handarbeit herstellen, sondern vielmehr mit ihnen spielen sollten. Auch bei der Fußballproduktion muß Kinderarbeit zum Tabu werden. Fairer Handel bietet die Chance, ohne Kinderarbeit auszukommen, indem den Eltern verbesserte Verdienstmöglichkeiten gegeben werden und dadurch der Lebensstandard der Familie ohne die Beschäftigung der Kinder erhalten bleibt bzw. erhöht wird. Fairer Handel ist zugleich ein ganz praktisches Beispiel dafür, was unter nachhaltigem Konsum zu verstehen ist. Deshalb möchte ich insbesondere Fußballklubs und -vereine dazu aufrufen, künftig nur solche Fußbälle zu nutzen."
Bereits im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft 1998 hatte gepa gemeinsam mit Fair trade e.V. auf die unhaltbaren Produktionsbedingungen bei der Produktion von Fußbällen in Pakistan aufmerksam gemacht und Fußbälle auf den Markt gebracht, die ohne Kinderarbeit hergestellt wurden. Über 350 000 Fußbälle europaweit, davon über 100 000 allein in Deutschland, wurden bislang im Rahmen dieser Aktion verkauft. "Dies ist bereits ein beachtlicher Erfolg," so Trittin. "Ich wünsche der Kampagne eine ähnlich gute Resonanz wie dem fair gehandelten Kaffee, der deutschlandweit bereits in rund 25 000 Geschäften angeboten wird."
Die Änderung der Produktion und des Konsumstils sowohl unter Umwelt- als auch unter sozialen und wirtschaftlichen Aspekten ist ein wichtiger Schritt zur nachhaltigen Entwicklung. Mehr Aufklärung in Sachen nachhaltiger Entwicklung für die Verbraucher hat auch die diesjährige 7. Sitzung der Commission on Sustainable Development (CSD) gefordert. Tatsache ist, daß das bisherige Konsumverhalten nicht nur große Umweltbelastungen - vor allem in den ärmsten Ländern der Erde - hervorgerufen, sondern auch soziale Probleme - wie die Kinderarbeit - verschärft hat. Deshalb sind die Industrieländer des Nordens aufgefordert, Staaten der Dritten Welt verstärkt in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Auch das Bundesumweltministerium fördert im Rahmen eines Umweltberatungsprojekts den fairen Handel als eine Möglichkeit für diese Unterstützung.