Die Firma Lindner AG erhält knapp 500.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums. Mit diesen Mitteln wird das Unternehmen am Standort in Dettelbach (Bayern) eine Anlage zur Rückführung von Gipsfaserabfallstoffen in den Produktionsprozess errichten.
Bei der Produktion von Trockenbaustoffen, zum Beispiel Gipsfaserplatten, fallen jährlich große Mengen an staubförmigen und sehr feinkörnigen Gips- und Gipsfaserabfallstoffen sowie Gipsschlamm an. Diese Abfallprodukte sind in der Produktion derzeit nicht verwertbar und müssen auf Deponien entsorgt werden.
Die Lindner AG wird diese Abfälle zu Alpha-Halbhydrat , einem reaktiven Zwischenprodukt, umwandeln. Dieses kann vollständig in den Produktionsprozess zurückgeführt werden und unter anderem als Grundlage für die Herstellung von neuen Gipsfaserplatten dienen. Insgesamt können so rund 22.000 Tonnen Gipsabfälle wiederverwertet werden. Zugleich kann der thermische Energiebedarf im Vergleich zu herkömmlich hergestellten Alpha-Halbhydrat auf etwa ein Drittel gesenkt werden. Zusammen mit den eingesparten LKW-Transporten entspricht dies einer Verringerung des Kohlendioxidausstoßes um rund 2.500 Tonnen.
Mithilfe des neuen Verfahrens wird ein Stoffgemisch aus Prozesswasser und Gipsabfällen hergestellt und homogenisiert. Unter Zuführung von Dampf wird dieses in einem Druck-Rührbehälter auf 120 Grad aufgeheizt. Dabei findet nach kurzer Haltezeit eine Umwandlungsreaktion zu Calciumsulfat-Alpha-Halbhydrat statt.
Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinaus gehen und sollte Demonstrationscharakter haben.