Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Simone Probst, hat die Autofahrer zum umweltschonenderen Fahren aufgerufen. Vor dem Deutschen Verkehrsforum wies Frau Probst heute in Bonn darauf hin, daß der Verkehr der einzige relevante Bereich sei, bei dem Energieverbrauch und CO2-Emisson weiter steigen. Der bei neueren Pkw dank moderner Technik verringerte Kraftstoffverbrauch habe auf Grund des Trends zu leistungsstärkeren und schwereren Fahrzeugen kaum zu einem entsprechenden Rückgang des durchschnittlichen Kraftstoffverbrauchs bei Pkw geführt. "Diese Entwicklung ist um so bedauerlicher, als jeder von uns nicht nur durch den Kauf eines verbrauchsarmen Autos sondern bereits durch ein vernünftiges Fahrverhalten zu einer spürbaren Verringerung verkehrsbedingter Umweltbelastungen beitragen kann", erklärte Probst.
Verschiedene Studien aus Industrie und Wissenschaft belegen, daß allein durch die Fahrweise der Kraftstoffverbrauch um durchschnittlich 15 Prozent vermindert werden kann, ohne daß die Mobilität eingeschränkt oder Fahrzeiten verlängert würden. Voraussetzung hierfür ist lediglich, daß der Autofahrer sein Fahrzeug vorausschauend und im unteren Drehzahlbereich bewegt. Verzichtet er darüber hinaus auf die eine oder andere Kurzstreckenfahrt, so sind Verbrauchseinsparungen von rund 25 Prozent erreichbar. Probst: "Ein Auto verbraucht bei 160 km/h im Durchschnitt 50 Prozent mehr Sprit als bei 120 km/h. Wer den Fuß vom Gas nimmt, schont nicht nur die Umwelt, sondern auch seinen Geldbeutel."
Frau Probst forderte, neben technischen Maßnahmen, wie einer Verbesserung der Fahrzeugtechnik und der Kraftstoffqualität, verstärkt Möglichkeiten zu nutzen, Verkehr zu vermeiden und auf umweltfreundlichere Verkehrsträger umzusteigen. "Transport ist notwendig, darf aber kein Selbstzweck sein", erklärte Probst. In einem so dicht besiedelten Land wie Deutschland müsse nach Wegen gesucht werden, wirtschaftliches Wachstum mit weniger Verkehr zu realisieren. Auch unter den Bedingungen der Globalisierung müßten regionale Produktions- und Versorgungsstrukturen angestrebt werden. "Wenn Verbrauchermärkte am Stadtrand wie Pilze aus dem Boden schießen, erzeugt dies Verkehr. Ziel der Raumplanung sollte eine ‘Stadt der kurzen Wege’ sein, in der die Stätten für Wohnen, Arbeit, Einkauf und Freizeit nahe beieinander liegen", so Probst.