Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Simone Probst, hat heute in Hannover eine stärkere Ausrichtung der Globalisierung hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise gefordert. "Es gilt, die Chancen einer enger zusammenrückenden Weltwirtschaft für den Umweltschutz zu nutzen, etwa für den verstärkten Technologietransfer und den Abbau von Wohlstandsgefälle", sagte Probst heute auf einer internationalen Fachkonferenz in Hannover. Die zweitägige Konferenz des Instituts und der Vereinigung für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW/VÖW) trägt das Motto "Umweltschutz im globalen Wettbewerb -- Neue Spielregeln für den Unternehmenserfolg" und steht unter der gemeinsamen Schirmherrschaft von Bundesumweltministerium und Bundeswirtschaftsministerium.
Frau Probst verwies zugleich auf den internationalen Handlungsbedarf, um möglichen negativen Folgen der Globalisierung, wie dem absoluten Anstieg der Umweltverschmutzung und dem vermehrten Ressourcenverbrauch, entgegenzuwirken. "Die Einschränkung der nationalen Spielräume muß durch den Aufbau von Regelungsmöglichkeiten auf internationaler Ebene ausgeglichen werden, etwa durch einen ökologischen Ordnungsrahmen für die Weltwirtschaft. Über die bestehenden Umweltabkommen hinaus müssen internationale Umweltmindeststandards erarbeitet werden. Dafür haben sich die Umweltminister der G-8-Staaten bei ihrem jüngsten Treffen in Schwerin mit aller Klarheit ausgesprochen," betonte Frau Probst. Dabei komme es darauf an, daß private Ini-tiative und Innovation nicht eingeschränkt, Flexibilität und Eigenverantwortung aller Akteure gestärkt und die Grundsätze nachhaltigen Wirtschaftens mit dem Wettbewerb verbunden werden. Viele Unternehmen in Deutschland hätten die Vorteile der ökologischen Modernisierung, z. B. die Kostensenkungspotentiale durch Umweltschutz, bereits erkannt. So haben sich beispielsweise über 2000 deutsche Unternehmensstandorte einem freiwilligen Öko-Audit unterzogen.
Die Bundesregierung unterstütze die Entwicklung zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise u.a. durch die ökologische Steuerreform. Bei aller Kritik an Details sei der richtige Ansatz dieser Reform unverkennbar: Senkung der Arbeitskosten, Verteuerung der Kosten für Umweltbelastung. Diesen Weg werde die Bundesregierung konsequent, transparent und berechenbar in der zweiten und dritten Stufe der Reform fortsetzen, betonte Frau Probst.