Expertentagung zur Einrichtung von Meeresnaturschutzgebieten im Nordostatlantik und in der Nordsee auf der Insel Vilm/Rügen eröffnet

31.08.1998
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 127/98 S
Thema: Bodenschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Angela Merkel
Amtszeit: 17.11.1994 - 27.10.1998
13. Wahlperiode: 17.11.1994 - 27.10.1998
Merkel: Zügig Grundlagen für ein System von marinen Schutzgebieten in Nordsee und Nordostatlantik schaffen

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teilt mit:

Rund 30 Experten aus neun Anrainerstaaten von Nordsee und Nordostatlantik beraten ab heute noch bis zum kommenden Freitag im Rahmen eines Workshops an der Internationalen Naturschutzakademie des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) auf der Insel Vilm/Rügen über die Einrichtung von Meeresnaturschutzgebieten.

Mit dieser Expertentagung kommen Vertreter aus den Mitgliedsländern des Oslo-Paris-Abkommens zum Schutz des Nordostatlantiks (OSPAR) sowie von internationalen Naturschutzverbänden erstmals zusammen, um konkrete Vorschläge zur Ausweisung und zum Management von marinen Naturschutzgebieten im Nordostatlantik und der Nordsee zu diskutieren. Während Naturschutzgebiete an Land eine lange Tradition haben, gibt es weltweit bislang nur sehr wenige im Bereich der Weltmeere, wie beispielsweise in der Ostsee, im Wattenmeergebiet der Nordsee oder das Große Barriereriff nahe Australien. Zum Auftakt der Veranstaltung wurde vor allem die Notwendigkeit des Schutzes der biologischen Vielfalt und der marinen Ökosysteme unterstrichen, da die Meere zunehmenden Belastungen, u.a. durch Verschmutzung, Überdüngung, Überfischung, marinen Bodenschatz- und Sedimentabbau sowie durch die Schiffahrt ausgesetzt sind. Marine Schutzgebiete können für bedrohte und insbesondere für überfischte Arten wichtige Rückzugsgebiete darstellen, die eine Erholung der Bestände ermöglichen.

Ausgangspunkt für diesen Workshop waren die Ergebnisse der konstituierenden Sitzung der OSPAR-Kommission im portugiesischen Sintra im Juli dieses Jahres. Dort sind eine Reihe wichtiger Beschlüsse gefaßt worden, darunter zur Ableitung radioaktiver Stoffe, zur Entsorgung von stillgelegten Offshore-Anlagen zur Erdölförderung sowie - auf deutsche Initiative hin - zum marinen Naturschutz. Damit wurde nach dreijähriger Verhandlungsdauer erstmalig eine Zusammenarbeit beim Meeresnaturschutz im Rahmen des OSPAR-Übereinkommens verbindlich festgelegt. Ziel ist es, künftig rechtlich verbindliche Maßnahmen und Programme zum Schutz der biologischen Vielfalt und der marinen Ökosysteme verabschieden zu können.

"Ich freue mich, daß die erste Aktivität nach der OSPAR-Konferenz von Sintra im Rahmen des Meeresnaturschutzes auf der Insel Vilm stattfindet. Damit setzt Deutschland seine Vorreiterrolle bei diesem wichtigen Thema fort. Nun kommt es darauf an, möglichst rasch die Grundlagen für ein System von marinen Schutzgebieten in Nordsee und Nordostatlantik zu schaffen. Immerhin reicht das Konventionsgebiet von Grönland bis zu den Azoren entlang der europäischen Festlandküste nach Norden bis Spitzbergen. Damit kann ein bedeutsamer Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt in den Weltmeeren geleistet werden," erklärte Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel heute in Bonn anläßlich der Eröffnung des Workshops auf der Insel Vilm.

Der Workshop wird vom Fachgebiet "Meeres- und Küstennaturschutz" des Bundesamtes für Naturschutz mit Sitz auf der Insel Vilm geleitet. Im Rahmen der Tagung werden die Teilnehmer während einer Fachexkursion auf der Insel Rügen auch Fragen des Küstennaturschutzes an der deutschen Ostseeküste erörtern.

31.08.1998 | Pressemitteilung 127/98 S | Bodenschutz
https://www.bmuv.de/PM513
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