Röttgen: Erneuerbare Energien und Energieeffizienz rechnen sich auch für Europa

15.12.2011
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 166/11
Thema: Klima · Energie
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Norbert Röttgen
Amtszeit: 28.10.2009 - 22.05.2012
17. Wahlperiode: 28.10.2009 - 17.12.2013
Die EU-Kommission hat heute einen Energiefahrplan, die Energy Roadmap 2050, vorgestellt.

Die EU-Kommission hat heute einen Energiefahrplan, die Energy Roadmap 2050, vorgestellt. Darin werden verschiedene Wege aufgezeigt, wie die europäischen Klimaschutzziele technisch und ökonomisch erreicht werden können. Dazu erklärt Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen:

"Um seine Klimaziele zu erreichen, muss Europa stärker als bisher auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz setzen. Das ist für mich die zentrale Botschaft des EU-Energiefahrplans 2050. Die vorgelegten Energieszenarien zeigen außerdem, dass der Umstieg auch unter ökonomischen Gesichtspunkten sinnvoll ist. Der stärkere Einstieg in die erneuerbare Energieversorgung ist keineswegs teurer als eine Energiestrategie, die auf höhere Anteile der konventionellen Energien baut. Die Gesamtkosten des Energiesystems liegen in allen Szenarien günstiger, als wenn wir so weitermachen würden als bisher. Erneuerbare Energien und Energieeffizienz sind die Schlüssel für eine sichere und bezahlbare Versorgung und einen wirksamen Klimaschutz."

Der Bundesumweltminister verwies darauf, dass die Kommission bewusst keine Empfehlung für einen künftigen Energiemix abgegeben habe. Der vorgelegte Fahrplan bestätige aber: "Die Bundesregierung hat mit der beschlossenen Energiewende den richtigen Kurs eingeschlagen. Wir wollen die Energiewende so gestalten und umsetzen, dass davon Impulse für Innovationen und eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung ausgehen. Darüber spreche ich in dieser Woche mit Vertretern der Industrie und verschiedener Branchen. Die Energiewende nützt nicht nur dem Klimaschutz, sie ist auch ökonomisch sinnvoll. Sie führt zu neuen Technologien, industriellem Fortschritt, wirtschaftlichem Wachstum und stärkt unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit. Wenn der Umstieg in Deutschland gelingt, wird er andere zum Nachahmen reizen". Es liege im eigenen Interesse Europas, den Ausbau der erneuerbaren Energien mit konsequenten Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz zu verknüpfen und diesen Weg entschlossen voranzutreiben."

Hinweise zu den Szenarien

Die EU-Kommission hat verschiedene Szenarien berechnet. In zwei Modellen, die ein "Weiter so" ohne zusätzliche Maßnahmen fortschreiben (Referenzszenarien), werden die Klimaschutzziele verfehlt. In fünf weiteren Analysen werden Pfade zu einer emissionsarmen Energieversorgung (Dekarbonisierungsszenarien) abgebildet. In den Modellen werden die Optionen erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Kernenergie und CCS-Technik unterschiedlich stark aufgegriffen. In allen diesen fünf Modellen werden die Vorgaben für die Senkung der Treibhausgasemissionen um rund 85 Prozent erreicht. Die Gesamtkosten des Energiesystems (Brennstoffe, Investitionen, Betriebskosten etc.) liegen in allen fünf Analysen eng beieinander und unter denen der zwei Referenzmodelle. Innerhalb dieser Szenarien sind die vorgesehenen Preisannahmen teilweise nicht nachvollziehbar. Beispielsweise werden für Kernenergie und CCS-Technologie eher zu niedrige Kosten angenommen, dagegen für die erneuerbaren Energien zu hohe Technologiekosten angesetzt. Diese liegen real bereits deutlich unter den Annahmen der Kommission.

15.12.2011 | Pressemitteilung Nr. 166/11 | Klima · Energie
https://www.bmuv.de/PM5035
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