Ressourcenschonendes Verfahren in der Gerberei-Industrie
Das Bundesumweltministerium stellt 80.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm für ein Pilotvorhaben der Zerhusen & Langer Anlagenvermietung GmbH & Co. KG in Großbottwar (Baden-Württemberg) zur Verfügung. Eine neuartige Anlage macht den Lackauftrag für Ledermöbel wesentlich ressourcenschonender und energiesparender.
Das Unternehmen gerbt und veredelt Rinderhäute zu Leder für die Möbelindustrie. Nach dem Gerben und Färben bekommt ein Teil der Leder einen Farb- und Lackauftrag. Bisher wurden die Häute mittels zwölf rotierender Spritzpistolen oberflächenbeschichtet. Dabei gelangten bisher im erheblichen Maße Chemikalien in die Abluft, die energieintensiv wieder gereinigt werden mussten.
Mit dem Vorhaben wird erstmalig eine Walzenauftragsmaschine für den Auftrag des Lacks eingesetzt. Im Vergleich zum Spritzauftrag kann der Lack mit der gravierten Gummiwalze wesentlich gleichmäßiger an jeder Stelle des Leders aufgetragen werden. Außerdem sollen so genannte Spritzfalten auf den Häuten sowie Produktionsfehler durch Druckschwankungen an den Spritzpistolen vermieden werden.
Im Vergleich zur Altanlage können 60 Prozent Chemikalien sowie 75 Prozent Wasser eingespart werden. Außerdem verringert sich der Verbrauch von elektrischer Energie um 80 Prozent und von Druckluft um 95 Prozent.