Gemeinsame Pressemeldung mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Bei der Festveranstaltung zum 20jährigen Jubiläum der Internationalen Naturschutzakademie (INA) auf der Insel Vilm hat der Staatssekretär im Bundesumweltministerium (BMU), Jürgen Becker, die herausragende Arbeit der Akademie gewürdigt. "Von Vilm sind wichtige Impulse für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen in Deutschland, Europa und der Welt ausgegangen", sagte Jürgen Becker. "Die INA Vilm hat sich auch international einen sehr guten Ruf erarbeitet und ihre Expertise wird weithin wertgeschätzt. Dies hat die gerade zu Ende gegangene UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt in Nagoya/Japan wieder gezeigt," so der Staatssekretär.
Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Prof. Dr. Beate Jessel, hob hervor, dass die Herausforderungen für den Naturschutz aktuell nicht weniger geworden und erst recht nicht einfacher zu lösen seien. "Deutschland nimmt seine Verantwortung für die Erhaltung der Natur, auch jenseits der deutschen Grenzen, ernst. Vilm mit seiner Internationalen Naturschutzakademie hat dabei für uns eine zentrale Rolle als Arbeits- und Begegnungsstätte für den Austausch von Erfahrungen und die Erarbeitung politikrelevanter Empfehlungen im Naturschutz," so Jessel. Neben dem Akademiebetrieb verwies Jessel auf die wegweisenden Arbeiten, die die beiden weiteren Fachbiete im Bereich Meeres- und Küstennaturschutz sowie in der globalen Naturschutzzusammenarbeit auf den Weg gebracht haben.
Der Vertreter vom Sekretariat der Konvention über die Biologische Vielfalt in Kanada, Sarat Babu Gidda, hob in seinem Statement die internationale Bedeutung der Arbeit auf der Insel Vilm hervor. "In den internationalen Verhandlungen der Konvention wird anerkennend vom 'Vilm-Prozess' gesprochen. Damit wird die Wertschätzung für die besondere Arbeitsatmosphäre der Insel zum Ausdruck gebracht, die sich förderlich auf die Ergebnisse von oft schwierigen Verhandlungsprozessen auswirkt."
Prof. Dr. Michael Succow, einer der Väter der INA und Träger des alternativen Nobelpreises, würdigt die Rolle von Vilm insbesondere im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit den Transformationsländern des Ostens: "Für die Sicherung des reichen Naturerbes in den Ländern des früheren Ostblocks sind von Vilm wesentliche Impulse ausgegangen. Das Bundesamt und Vilm sind unter Naturschutzexpertinnen und -experten vom Kaukasus bis Kamtschatka, von den Karpaten bis zur Mongolei, vom Baltikum bis Mittelasien ein Begriff, der für internationale Zusammenarbeit und Unterstützung steht."
Ab 2011 soll erstmalig das "Klaus-Töpfer-Fellowship" an der INA vergeben werden. Mit diesem Fortbildungsprogramm für Nachwuchskräfte aus Osteuropa soll die Kapazität und das Engagement für den Naturschutz in dieser für das Naturerbe Europas besonders wichtigen Region gefördert werden. Naturschutzexpertinnen und -experten aus Osteuropa sollen berufsbegleitend innerhalb von zwei Jahren mehrere Kurse besuchen können, in denen mit Fachleuten intensiv diskutiert und Erfahrungen untereinander ausgetauscht werden.