Zu Meldungen über angebliche Äußerungen von Bundesumweltminister Jürgen Trittin zum Krieg in Jugoslawien erklärt der Sprecher des Bundesumweltministeriums, Michael Schroeren:
Die Pressemeldungen geben die Auffassung des Bundesumweltministers nicht korrekt wieder. Der Minister steht zum Kurs der Bundesregierung in der Kosovo Frage. Er ist der Überzeugung, daß es nach dem Scheitern von Rambouillet angesichts der mörderischen Vertreibungen aus dem Kosovo keine Alternative zu einem militärischen Eingreifen gab. Die NATO habe nur die Wahl gehabt, vor oder nach den Massakern zu intervenieren. Die Erwartung, mit militärischen Schlägen zu schnellen Erfolgen zu kommen, sei jedoch eine Fehleinschätzung gewesen. Niemand habe damit gerechnet, daß Milosevic trotz der intensiven Luftangriffe vor aller Öffentlichkeit die systematische Entvölkerung des Kosovo von Kosovaren fortsetzen werde.
Der Bundesminister hat zugleich auf die Gefahren hingewiesen, die mit einer Verlängerung und weiteren Eskalation des Krieges verbunden seien – sowohl für die Menschen auf dem Balkan als auch für den Frieden in ganz Europa. Er hat dafür plädiert, gemeinsam mit den Bündnispartnern eine politische Lösung zu suchen, die jenseits der Logik von totalem Sieg und totaler Niederlage stehe. Von daher seien die diplomatischen Initiativen der Bundesregierung für einen Friedensplan nachhaltig zu unterstützen.