Nationale Nachhaltigkeitsstrategie: Mehr erneuerbare Energien und weniger Treibhausgase - Handlungsbedarf vor allem in anderen Bereichen

28.07.2010
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 114/10
Thema: Nachhaltigkeit
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Norbert Röttgen
Amtszeit: 28.10.2009 - 22.05.2012
17. Wahlperiode: 28.10.2009 - 17.12.2013
Statistisches Bundesamt legt Indikatorenbericht 2010 zur deutschen Nachhaltigkeitsstrategie vor

Statistisches Bundesamt legt Indikatorenbericht 2010 zur deutschen Nachhaltigkeitsstrategie vor

Der heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte Indikatorenbericht 2010 zeigt unterschiedliche Entwicklungen der Umweltindikatoren. Bundesumweltminister Norbert Röttgen zeigte sich erfreut, dass die Entwicklungen vor allem in zwei wichtigen umweltpolitischen Handlungsfeldern in die richtige Richtung weisen: "Das kontinuierliche Sinken der Treibhausgasemissionen zeigt, dass Deutschland einer der Vorreiter im Klimaschutz ist. Wir werden auch zukünftig daran arbeiten, diese Rolle beizubehalten. Dazu gehört auch, Klimaschutz im eigenen Land mit konkreten Maßnahmen voran zu bringen. Dass die erneuerbaren Energien hier eine treibende Kraft sind, zeigt deren beständig steigender Anteil am Energieverbrauch. Je mehr erneuerbare Energien wir einsetzen, desto stärker sinkt der Ausstoß Klima schädigender Gase."

Mit der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie 2002 wurden für 21 Themenfelder nachhaltiger Entwicklung Ziele festgelegt, von denen zwölf einen direkten Umweltbezug haben. Der Grad der Zielerreichung wird alle zwei Jahre vom Statistischen Bundesamt überprüft. Seit 2008 werden den einzelnen Trends Wettersymbole zugeordnet, die der besseren und schnelleren Verständlichkeit dienen: "Sonnig", "Bewölkt", "Bedeckt", "Gewitter".

Eindeutig "Sonnig" bewertet das Statistische Bundesamt etwa den Ausstoß von Treibhausgasen, der kontinuierlich sinkt. Das mit der Nachhaltigkeitsstrategie 2002 gesetzte Ziel einer Minderung um 21 Prozent bis 2010 gegenüber 1990 ist mit einer Senkung von 22,4 Prozent im Jahr 2008 bereits erreicht. Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, den deutschen Ausstoß an Klimagasen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren.

Auch beim Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch wurden die 2002 gesetzten Ziele bereits deutlich vor der gesetzten Frist 2010 erreicht. Der Bericht des Statistischen Bundesamtes weist aus, dass Deutschland auch bei den neu gesetzten Zielen für 2020 auf einem guten Weg ist: der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch betrug 2009 16,1 Prozent, Ziel sind 30 Prozent. Am so genannten Primärenergieverbrauch, der den Einsatz der Energieträger zur Erzeugung von Strom, Wärme und Treibstoffen ausweist, hatten die Erneuerbaren 2009 einen Anteil von 8,9 Prozent, der Zielwert für 2020 liegt bei 10 Prozent. Auch für diese beiden Bereiche vergab das Statistische Bundesamt eine Sonne als Symbol für eine positive Entwicklung.

Während auch die Entkoppelung des Energieverbrauchs vom Wirtschaftswachstum auf einem guten Weg ist und mit "Bewölkt" bewertet wurde, ist der Einsatz von Rohstoffen nicht so stark zurück gegangen, wie es zur Erreichung des Ziels notwendig wäre: einer Verdoppelung der Produktivität zwischen 1994 und 2020 steht bis 2008 nur eine Steigerung von 39,6 Prozent gegenüber. Trotz positivem Trend kommt das Statistische Bundesamt hier zu einer Bewertung mit "Bedeckt".

Weitere Anstrengungen sind auch bei der Nutzung der begrenzten Ressource Fläche notwendig. Die Entwicklung insgesamt ist positiv, der Flächenverbrauch sank von 120 Hektar pro Tag im Jahresdurchschnitt 1993-1996 auf 104 Hektar pro Tag im Jahr 2008. Dennoch ist das Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie, den täglichen Neuverbrauch bis 2020 auf 30 Hektar pro Tag im Jahr zu reduzieren, noch weit entfernt. Daher bewertet das Statistische Bundesamt auch diese Entwicklung mit "Bedeckt".

Der vollständige Indikatorenbericht 2010 ist unter

28.07.2010 | Pressemitteilung Nr. 114/10 | Nachhaltigkeit
https://www.bmuv.de/PM4684
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