Trittin: Neue Atomtransporte nur nach Klärung der offenen Sicherheitsfragen

25.03.1999
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 039/99
Thema: Endlagerprojekte
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002
"Kein Rabatt bei der Sicherheit"

"Kein Rabatt bei der Sicherheit"

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat klargestellt, daß eine Wiederaufnahme der im Mai 1998 unterbrochenen Atomtransporte durch Deutschland erst dann möglich ist, wenn Grenzwertüberschreitungen an den Transportbehältern sicher ausgeschlossen werden können. Trittin reagierte damit auf Äußerungen aus der Elektrizitätswirtschaft, wonach noch in diesem Jahr mit der Wiederaufnahme von Transporten zu rechnen sei.

"Wir erwarten weiterhin, daß während der Dauer der Konsensgespräche keine Brennelement-Transporte stattfinden, um den Erfolg dieser Gespräche nicht zu gefährden", sagte Trittin. Ein Anlaß oder eine Notwendigkeit für Brennelement-Transporte noch in diesem Jahr sei nach allen dem BMU vorliegenden Informationen, auch nach den Aussagen der Betreiber, nicht zu erkennen. "Wer dennoch ständig Gegenteiliges behauptet, setzt sich dem Verdacht aus, daß er von der Linie des Konsenses abweichen will", so Trittin.

Der Bundesumweltminister betonte, daß er die Pflicht habe, auf der Erfüllung von Sicherheitsanforderungen zu bestehen. "Den Versuch, notwendige Sicherheitsüberprüfungen als Behinderung darzustellen, weise ich zurück. Bei der Sicherheit von Atomtransporten kann es keinen Rabatt geben."

Vor einem Transport von abgebrannten Brennstäben zur Wiederaufarbeitung im Ausland sei außerdem zu prüfen, inwieweit eine schadlose wirtschaftliche Verwertung des aufbereiteten Materials, wie sie das geltende Atomgesetz vorschreibt, nachgewiesen werden kann.

25.03.1999 | Pressemitteilung 039/99 | Endlagerprojekte
https://www.bmuv.de/PM457
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