BMU fördert mit 19 Millionen Euro innovatives Produktionsverfahren für Leichtbaustahl in Salzgitter
Die EU-Kommission hat die Förderung des Bandgießverfahrens für die Produktion von Leichtbaustahlblech bei der Salzgitter Flachstahl GmbH in Höhe von rund 19 Millionen Euro genehmigt. Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen: "Ich freue mich über die zukunftsweisende Entscheidung der EU-Kommission. Damit werden nachhaltige Investitionen ausgelöst, die für mehr Effizienz sorgen und zu einer dauerhaften Modernisierung unserer Wirtschaft beitragen." Mit dem Vorhaben lassen sich Energie- und damit CO2-Einsparungen von 85 Prozent gegenüber herkömmlicher Stahlblechherstellung erzielen. Bei erfolgreicher Realisierung des Bandgießverfahrens kann bei der späteren Verwendung von aus Leichtbaustahl hergestellten Produkten wie Kraftfahrzeugen weitere Energie eingespart werden.
An den Standorten Peine und Salzgitter der Salzgitter Flachstahl soll das Bandgießverfahren erstmalig im großtechnischen Maßstab realisiert werden. Das Bandgießverfahren ist Voraussetzung für die Produktion marktfähiger Stahlbleche, die sich durch besondere Festigkeit bei gleichzeitig guter Formbarkeit auszeichnen. Die hohen Legierungsanteile von Aluminium, Mangan und Silizium machen die Produktion von Leichtbaustahlblech mit herkömmlichen Verfahren unmöglich.
Das Bandgießverfahren ist auf einer Laboranlage in Clausthal erfolgreich getestet worden. Gießbreite und -geschwindigkeit sollen nun auf wirtschaftliche Produktionsgrößen gesteigert werden. Die Energieeinsparungen ergeben sich hauptsächlich dadurch, dass Wiedererwärmungsprozesse der herkömmlichen Stahlproduktion entfallen. Zudem kann nach Schätzungen des Unternehmens die Verwendung dieses Stahls zum Beispiel im Fahrzeugbau zu einem um 0,2 Liter pro 100 gefahrenen Kilometer geringeren Kraftstoffverbrauch bei Autos führen.