Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat den Eigentümern und der Geschäftsführung des Kraftwerksbetreibers MIBRAG angeboten, sich für eine finanzielle Förderung für den Bau eines hoch effizienten Kraftwerks einzusetzen. "Die grundsätzliche Möglichkeit dazu hat die EU im Dezember 2008 beschlossen", sagte Gabriel. Die Kraftwerke der MIBRAG gehörten klimaschutzpolitisch und energiewirtschaftlich zum alten Eisen. Der Ersatz dieser Anlagen durch ein hocheffizientes Kraftwerk sei dringend geboten. "Das wäre sowohl gut für den Klimaschutz als auch für die Arbeitsplätze und die Infrastruktur vor Ort", sagte Gabriel.
Der EU-Rat hatte im Dezember 2008 beschlossen, dass ab 2013 der Neubau hoch effizienter Anlagen mit bis zu 15 Prozent der notwendigen Investitionsausgaben gefördert werden kann. Die Finanzierung könne aus dem Aufkommen aus der Versteigerung von Emissionszertifikaten erfolgen. Gabriel: "Ich schlage vor, dass die MIBRAG gemeinsam mit uns daran arbeitet, dass sie von dieser Möglichkeit Gebrauch machen kann".
Die MIBRAG betreibt in Mumsdorf und Deuben immer noch Braunkohlekraftwerke aus den 60er und 70er Jahren, über die die technische Entwicklung seit Jahrzehnten hinweggegangen ist. Die Wirkungsgrade dieser Anlagen zählen zu den schlechtesten des deutschen Kraftwerksparks. Entsprechend hoch sind die Kohlendioxidemissionen dieser antiquierten Kraftwerke und damit deren Beitrag zum globalen Klimawandel. Das ist weder klimaschutzpolitisch noch energiewirtschaftlich zeitgemäß. Seit zwei Jahrzehnten ist versäumt worden, diese Uraltkraftwerke durch eine moderne Anlage zu ersetzen.
Anfang des Jahres hat nun ein Eigentümerwechsel stattgefunden. Die neuen Eigentümer prüfen derzeit gemeinsam mit der Geschäftsführung ernsthaft den Neubau eines hochmodernen Kraftwerks in Profen. Dieses neue Kraftwerk soll die alten Anlagen ersetzen. Damit würden nicht nur Ressourcen geschont, sondern würde auch ein beachtlicher Beitrag zur Minderung von Kohlendioxidemissionen geleistet.