Die Beratung zum Energie- und Wassersparen lohnt sich für einkommensschwache private Haushalte und kommt auch den Kommunen zugute. Das ist das Ergebnis der Überprüfung eines Caritas-Projektes in Frankfurt a. M., die das Bundesumweltministerium in Auftrag gegeben hat. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel: "Die Beratung der Caritas verknüpft arbeitsmarkt-, sozial- und klimapolitische Ziele miteinander. Pro Beratung wird die Umwelt um mehr als zwei Tonnen CO2 entlastet. Da die Stadt Frankfurt mit diesem Projekt ihre Kosten für Transferleistungen senken kann, empfiehlt sich das Projekt auch zum Nachahmen in anderen Kommunen."
Mit dem "Cariteam-Energiesparservice" schult der Caritasverband in Frankfurt a. M. Langzeitarbeitslose zu "Serviceberatern für Energie- und Wasserspartechnik". Diese beraten Haushalte mit sehr niedrigen Einkommen über sparsamen Energie- und Wasserverbrauch und installieren kostenlos Energiesparlampen, schaltbare Steckdosenleisten und andere Spargeräte. Damit dieser Service auch in anderen Städten angeboten werden kann, stellt das Bundesumweltministerium im Rahmen seiner Verbändeförderung 153.000 Euro zur Verfügung.
Das Bundesumweltministerium hatte das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU) und das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) mit der Überprüfung des Frankfurter Projektes beauftragt. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass sich die Energiesparberatung sowohl für die beratenen Haushalte als auch für die Stadt lohnt. Im Durchschnitt können die Energie- und Wasserkosten pro Beratung um rund 174 Euro im Jahr gesenkt werden. Die eingesparten Kosten beim Strom von durchschnittlich 90 Euro jährlich kommen den einzelnen Haushalten direkt zu Gute. Von den Einsparungen bei den Heiz- und Wasserkosten profitiert die Stadt Frankfurt, die diese Kosten der Transferleistungsempfänger trägt.
Insgesamt wurden in dem Frankfurter Projekt im Untersuchungszeitraum 400 Haushalte beraten. Die langfristig prognostizierten Einsparungen von Energie- und Wasserkosten in diesen 400 Haushalten betragen rund 526.000 Euro, das sind mehr als 1.300 Euro je Haushalt. Dabei sind zukünftige Energiepreissteigerungen noch nicht eingerechnet, so dass sogar deutlich höhere Kosteneinsparungen zu erwarten sind.
Die Ergebnisse der Untersuchung werden auch für die "Soziale Effizienzinitiative" des Bundesumweltministeriums genutzt. Durch diese Initiative sollen einkommensschwache Haushalte von steigenden Energiekosten durch Reduktion des Stromverbrauchs entlastet werden. Zugleich soll damit ein Beitrag geleistet werden, den Stromverbrauch in Deutschland bis 2020 um insgesamt 11 Prozent zu reduzieren. Der dazu vom Bundesumweltministerium geförderte Stromsparcheck für einkommensschwache Haushalte wurde zu Beginn des Jahres gestartet und ist eine gemeinsame Aktion des Netzwerks der Energieagenturen und der Caritas. Das Bundesumweltministerium stellt für die "Soziale Effizienzinitiative" in diesem Jahr ca. 8 Mio. Euro bereit.