Das Bundesumweltministerium misst dem Schutz der Gorillas nicht nur eine ökologische, sondern auch eine eminent politische Bedeutung bei. "Die Zerstörung des Waldes und der Gorilla-Lebensräume gefährdet auch die Lebensgrundlage der Menschen vor Ort", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Astrid Klug, zum Abschluss einer zweitägigen internationalen Tagung zum Jahr des Gorillas 2009, die das Bundesumweltministerium gemeinsam mit zahlreichen Partnern in Frankfurt am Main veranstaltet hat. Alle vier Gorilla-Unterarten gelten als bedroht, drei der Unterarten sind auf der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN sogar als "vom Aussterben bedroht" geführt.
Erstmalig sind bei der Tagung am 9. und 10. Juni rund 200 Regierungsvertreter, Naturschützer und Experten aus aller Welt zusammengetroffen, um anlässlich des UN-Jahres des Gorillas über die Gefährdung und Wege zu einem besseren Schutz dieser Menschenaffen zu diskutieren. "Der Erhalt der Gorilla-Lebensräume spielt für die dort lebenden Menschen eine herausragende Rolle, da auch sie auf die natürlichen Ressourcen und auf ein intaktes Ökosystem unbedingt angewiesen sind. Die Erhaltung des zweitgrößten Tropenwaldgebietes der Erde ist daher nicht nur ökologisch wichtig, sondern dient auch der Bekämpfung von Armut und der Friedenssicherung", so Astrid Klug.
So hat sich der Ökotourismus in den afrikanischen Nationalparks zu einer entscheidenden Einkommensquelle entwickelt. Ein Gorilla kann im Laufe seines Lebens indirekt 4 Millionen US-Dollar durch sanften Tourismus "erwirtschaften". Für die lokale Bevölkerung liefern die Gorilla-Wälder darüber hinaus Wasser, Energie und Nahrung. Weltweit leisten die Regenwälder Zentralafrikas einen unverzichtbaren Beitrag zum Klimaschutz. Ihre Abholzung, Wilderei, illegaler Handel, kriegerische Konflikte, Seuchen wie Ebola, und der ungeregelte Abbau von Bodenschätzen sind die größten Bedrohungen für das Überleben der Gorillas. Sogar die Nationalparks sind von der raschen Zerstörung nicht ausgenommen. "Mehr Sicherheit in der Region und eine nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen öffnen Chancen für die Menschen und für die Tierwelt", so Astrid Klug.