Pilotprojekt zur Abwasserbehandlung spart Kohlendioxid und erzeugt Energie
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel fördert ein Pilotprojekt zur innovativen Abwasserbehandlung im Gemeinschaftsklärwerk Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt). Das Unternehmen plant die Errichtung einer Anlage zur anaeroben Abwasservorbehandlung. Dabei wird Abwasser künftig vergärt, was gegenüber dem herkömmlichen Belebungsverfahren entscheidende Vorteile hat: Die zum Belüften nötige Energie entfällt und durch freiwerdendes Biogas entsteht ein zusätzlicher Energieträger. Das aus Mitteln der Klimaschutzinitiative des BMU mit 3,7 Millionen Euro geförderte Vorhaben spart mehr als 4.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein.
Gabriel: "Die Investition in diese moderne Anlage zur Abwasserbehandlung ist sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich weitsichtig. Sie ist wegweisend für andere Unternehmen, die industrielles Abwasser behandeln."
In dem Gemeinschaftsklärwerk werden die häuslichen Abwässer von 18 Gemeinden sowie industrielles Abwasser von rund 300 Firmen und 60 produzierenden Unternehmen des Chemie-Parks Bitterfeld-Wolfen gereinigt. Jedoch hat die Expansion umliegender Unternehmen eine Zunahme organisch hoch belasteter und extrem salzhaltiger Abwässer zur Folge, was einen Ausbau des Klärwerks notwendig macht. Bislang konnten nur salzhaltige Abwässer bis zu einer Konzentration von 10 Gramm pro Liter vergärt werden. Das Pilotprojekt in Bitterfeld-Wolfen soll nun zeigen, dass das energetisch effizientere Anaerobverfahren auch für Abwässer mit einem doppelt so hohen Salzgehalt einsetzbar ist.
Durch das neue Verfahren entfällt künftig auch der hohe Energiebedarf für die Belüftung. Zusätzlich entsteht Biogas, das zur Wärme- und Stromerzeugung genutzt werden kann. Ein weiterer Vorteil gegenüber dem aeroben Abbau ist der geringere Klärschlammanfall.