Internationaler Handel mit Bioenergieträgern bietet Chancen für Export- und Importländer
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller, sieht Chancen für den Klimaschutz und die Versorgungssicherheit durch internationalen Handel mit Bioenergieträgern. Bei einer Tagung zur Zukunft der Bioenergie in Düsseldorf wies Müller jedoch darauf hin, dass nur nachhaltig erzeugte Biomasse dem Klimaschutz dient. "Wir müssen sicherstellen, dass Flächen mit Naturschutzwert nicht Opfer des Bioenergiebooms werden. Und wir müssen die Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion entschärfen", sagte Müller.
Bioenergie ist ein wichtiger erneuerbarer Energieträger in Deutschland. Mehr als zwei Drittel der Endenergie aus erneuerbaren Energien entfallen auf Bioenergie. "Diese Nutzung wird weiter steigen, da gibt es noch erhebliches Potenzial", so Müller. Zur Erreichung der deutschen und europäischen Ausbauziele für erneuerbare Energien sei Bioenergie unverzichtbar.
"Biomasse wächst zwar nach, sie ist aber dennoch ein begrenztes Gut. Wir brauchen sie sowohl für die stoffliche Nutzung, aber natürlich vor allem als Nahrungs- und Futtermittel. Nutzungskonkurrenzen auch mit dem Naturschutz müssen wir vermeiden", so Müller. Viele Länder mit guten Wachstumsbedingungen für Biomasse haben Interesse, diese zu exportieren. Die Europäische Union steht Importen von Bioenergieträgern offen gegenüber, allerdings sollen diese nachhaltig produziert sein. In der neuen EU-Richtlinie zu erneuerbaren Energien, auf die sich die Europäische Union im Dezember 2008 verständigt hat, sind konkrete Nachhaltigkeitsanforderungen zur Treibhausgasreduzierung, zum Schutz von Flächen mit Naturschutzwert sowie zum Schutz von Mooren festgelegt.
Deutschland hat sich in Brüssel für anspruchsvolle Nachhaltigkeitsanforderungen eingesetzt und wird die EU-Vorgaben nun rasch umsetzen. Zukünftig wird sichergestellt, dass nur nachhaltig erzeugte Biomasse zur Strom- und Wärmeerzeugung und zur Kraftstoffbereitstellung zum Einsatz kommt. Bioenergie wird damit zum Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. "Ich erwarte, dass nun Fragen der nachhaltigen Erzeugung auch im Bereich der Lebens- und Füttermittelproduktion mit mehr Nachdruck auf die Tagesordnung gesetzt werden", betonte Müller.