Gemeinsame Pressemitteilung mit der KfW
Im Auftrag des Bundesumweltministeriums hat die KfW eine neue Förderinitiative gestartet, die Klimaschutz-Aktivitäten weltweit und insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern voranbringen soll. Das Projekt greift eine Maßnahme des Kyoto-Protokolls auf, das so genannte Programme of Activities (PoA). Damit sollen insbesondere kleine Quellen von klimaschädlichen Treibhausgasen erfasst und reduziert werden. Durch die Einrichtung eines PoA-Förderzentrums wird die KfW ihre Erfahrungen in diesem Bereich interessierten Ländern zur Verfügung stellen und sie bei der Entwicklung geeigneter Klimaschutzprogramme unterstützen.
Ein Großteil der weltweiten Treibhausgasemissionen wird direkt oder indirekt von sehr kleinen Quellen verursacht: in kleinen Unternehmen, privaten Haushalten, im öffentlichen Raum und im Verkehr. Gerade in diesen Bereichen gibt es zudem große Potenziale, Emissionen besonders kostengünstig zu senken. Das gilt insbesondere für Energieeffizienzmaßnahmen, aber auch für den Einsatz erneuerbarer Energien, den Brennstoffwechsel und die Abfallbewirtschaftung. Darüber hinaus tragen solche Mikroaktivitäten gerade in Entwicklungsländern häufig besonders zur nachhaltigen Entwicklung bei. Ein Beispiel ist der Ersatz ineffizienter und gesundheitsschädlicher Holzkocher durch moderne Biogaskocher. Weitere Beispiele sind die solare Warmwasserbereitung oder der Einsatz von Energiesparlampen, effizienten Kesseln in Kleinunternehmen sowie die energetische Sanierung von Gebäuden.
Um gerade diese Potentiale zu erschließen, wurde das Konzept der PoAs entwickelt. PoAs machen die markwirtschaftlichen Anreizinstrumente im Rahmen des Kyoto-Protokolls für Klein- und Kleinstmaßnahmen anwendbar: den Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung (Clean Development Mechanism, CDM) und die Gemeinsamen Projektumsetzung (Joint Implementation, JI).
PoAs helfen Treibhausgase zu vermindern, indem sie eine große Anzahl von Einzelmaßnahmen in einem Projekt zusammenfassen. Zugleich werden die CDM- und JI-Einnahmen verwendet, um die erforderlichen Fördermaßnahmen zur Anregung entsprechender Kleinmaßnahmen zu finanzieren. Das gilt etwa für Preisnachlässe für effiziente Lampen, Zuschüsse für Biogasanlagen oder Zinsverbilligungen für Solaranlagen.
Mit der Einrichtung des PoA-Förderzentrums Deutschland bietet die KfW Hilfestellung bei der Entwicklung, Beratung und Bewertung von Vorschlägen zu möglichen PoAs. Das Beratungszentrum richtet sich zum einen an interessierte Unternehmen, Organisationen und öffentliche Stellen in CDM- und JI-Gastländern, zum anderen an Energieversorger, Banken und überregional arbeitende Nichtregierungsorganisationen.
Am 11. Dezember stellt das Bundesumweltministerium zusammen mit der KfW das Beratungsangebot im Rahmen der Klimakonferenz in Posen vor.