Astrid Klug: Wir brauchen eine globale Energiewende

19.11.2008
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 270/08
Thema:
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009
<span lang="en">World Energy Outlook</span> 2008 in Berlin vorgestellt

World Energy Outlook 2008 in Berlin vorgestellt

In Berlin ist heute der jährlich erscheinende World Energy Outlook 2008 (WEO) der Internationalen Energie Agentur (IEA) vorgestellt worden. "Der Bericht zeigt einmal mehr: Wir brauchen eine globale Energiewende, um den Klimawandel in einem noch beherrschbare Rahmen zu halten und einen Anstieg der durchschnittlichen Temperatur um mehr als zwei Grad Celsius zu verhindern", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Astrid Klug.

Ohne grundlegende Veränderungen in der weltweiten Energieversorgung werden dem Referenzszenario des Berichts zufolge die globalen Treibhausgasemissionen bis 2030 um 45 Prozent ansteigen. Das hätte eine globale Erwärmung von sechs Grad Celsius zur Folge - das von der EU verfolgte Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, wäre damit nicht zu erreichen. "Die Botschaft des World Energy Outlook ist deutlich: Wir brauchen langfristig und nachhaltig angelegte Strategien. Die Staatengemeinschaft muss 2009 in Kopenhagen hierfür die Weichen stellen und wirksame Emissionsminderungsziele definieren", sagte Klug.

Der diesjährige WEO enthält neben dem Referenzszenario zwei Klimaszenarien. Diese unterstellen jeweils eine veränderte Struktur der Energieversorgung und gehen von der Stabilisierung der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre bei 550 ppm beziehungsweise 450 ppm aus. Daraus resultiere, dass die Erderwärmung wahrscheinlich auf drei beziehungsweise zwei Grad Celsius begrenzt werden könne. Der IEA Bericht führt aus, dass mit Blick auf den sich beschleunigenden Klimawandel dringend umgesteuert werden muss. Eckpfeiler einer nachhaltigen Energieversorgung sind demnach ein massiver Ausbau der erneuerbaren Energien sowie die Steigerung der Energieeffizienz. Ein internationaler Emissionshandel, der dem Beispiel des europäischen Emissionshandels folgt, soll helfen, den Umbau hin zu einer klimafreundlichen Energieversorgung zu finanzieren.

Astrid Klug kritisierte, dass der WEO 2008 nach wie vor zu stark auf den Energiemix fixiert sei. Der wichtigste strategische Hebel zur Lösung der Energie- und Klimaprobleme sei aber die konsequente Steigerung der Energieeffizienz. Dafür müssten konkrete Politiken und Maßnahmen entwickelt werden. Diese reichen von besseren steuerlichen Rahmenbedingungen über die verbindliche Einführung von Top-Runner-Standards für Produkte, Effizienzstandards von Gebäuden bis hin zu Förderprogrammen. Astrid Klug forderte die IEA auf, im nächsten WEO 2009 solche konkreten Politiken und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz zu entwickeln.

Im Energie- und Klimaprogramm (IEKP) der Bundesregierung liegt der Schwerpunkt der Maßnahmen bei der Steigerung der Energieeffizienz. Damit wird beispielhaft gezeigt, wie sich eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung mit einem ambitionierten Klimaschutz verbinden lässt. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat im Oktober ein über das IEKP weit hinausreichendes Maßnahmenprogramm vorgestellt, mit dem die enormen technisch und wirtschaftlich nutzbaren Potenziale realisiert werden können. Bei dieser Gelegenheit hat der Minister deutlich gemacht, dass die Steigerung der Energieeffizienz der Schlüssel zu der auch von der IEA angemahnten Energiewende ist.

19.11.2008 | Pressemitteilung Nr. 270/08
https://www.bmuv.de/PM4010
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